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Die Enzyklika Laudato Si’ (22)
Auf einen anderen Lebensstil setzen
Eine Änderung der Lebensstile könnte dazu führen, einen heilsamen Druck auf diejenigen auszuüben, die politische, wirtschaftliche und soziale Macht besitzen. Das ist es, was die Verbraucherbewegungen erreichen, die durch den Boykott gewisser Produkte auf das Verhalten der Unternehmen ändernd einwirken und sie zwingen, die Umweltbelastung und die Produktionsmuster zu überdenken. Es ist eine Tatsache, dass die Unternehmen, wenn die Gewohnheiten der Gesellschaft ihre Rendite gefährden, sich genötigt sehen, ihre Produktionsweise zu ändern. Das erinnert uns an die soziale Verantwortung der Verbraucher. „Das Kaufen [ist] nicht nur ein wirtschaftlicher Akt, sondern immer auch eine moralische Handlung.“ Daher ruft heute „das Thema der Umweltverschmutzung das Verhalten eines jeden von uns […] zur Rechenschaft“.
Immer ist es möglich, wieder die Fähigkeit zu entwickeln, aus sich heraus- und auf den anderen zuzugehen. Ohne sie erkennt man die anderen Geschöpfe nicht in ihrem Eigenwert, ist nicht daran interessiert, etwas für die anderen zu tun, und ist nicht imstande, sich Grenzen zu setzen, um das Leiden oder die Schädigung unserer Umgebung zu vermeiden. Die Grundhaltung des Sich-selbst-Überschreitens, indem man das abgeschottete Bewusstsein und die Selbstbezogenheit durchbricht, ist die Wurzel aller Achtsamkeit gegenüber den anderen und der Umwelt.
(Auszug aus Auf einen anderen Lebensstil setzen, 208)
Bisher erschienene Auszüge aus der Enzyklika
- Laudato Si’ 2022
- Laudato Si’ 2024
- Laudato Si’-Woche 2020: Die ganze Welt im Zeichen der Solidarität
- Semaine Laudato Si’ 2021
- Prendre soin de notre maison commune
- Enzyklika „Laudato Si’“: „Ganzheitliche Ökologie als neues Paradigma der Gerechtigkeit“
- Die integrale ökologische Bekehrung fordert uns heraus