lb fr pt en de it
Weltkierch . Église universelle  
14. März 2024

Für eine verantwortungsvolle Wahl zur Förderung der christlichen Werte und des europäischen Projekts

Erklärung der Bischöfe der COMECE im Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament

Erklärung (PDF)

Im Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament, die vom 6. bis 9. Juni 2024 stattfinden, hat die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) eine Erklärung veröffentlicht, in der sie alle Bürger.innen, insbesondere die Katholiken, dazu auffordert, sich auf die Wahlen vorzubereiten und verantwortungsvoll zu wählen, „indem sie die christlichen Werte und das europäische Projekt fördern“.

Für eine verantwortungsvolle Wahl zur Förderung der christlichen Werte und des europäischen Projekts

Erklärung der Bischöfe der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) zu den kommenden Wahlen zum Europäischen Parlament

Wir, die Bischöfe, die die Bischofskonferenzen der Europäischen Union vertreten, rufen alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die Katholiken, auf, sich auf die kommenden Europawahlen im Juni 2024 vorzubereiten und ihre Stimme abzugeben. Das europäische Projekt eines in Vielfalt geeinten, starken, demokratischen, freien, friedlichen, wohlhabenden und gerechten Europas ist ein Projekt, das wir teilen und für das wir uns verantwortlich fühlen. Wir alle sind aufgerufen, dies auch zum Ausdruck zu bringen, indem wir unsere Stimme abgeben und verantwortungsbewusst Abgeordneten des Europäischen Parlaments wählen, die unsere Werte vertreten und sich für das Gemeinwohl im nächsten Europäischen Parlament einsetzen werden.

Das Projekt der europäischen Integration entstand aus der Asche der schrecklichen Kriege, die unseren Kontinent im letzten Jahrhundert verwüsteten und großes Leid, Tod und Zerstörung verursachten. Es wurde in der Absicht konzipiert, Frieden, Freiheit und Wohlstand zu gewährleisten. Es ist dem Mut und der Weitsicht von Menschen zu verdanken, die in der Lage waren, historische Feindschaften zu überwinden und etwas Neues zu schaffen, das den Krieg auf unserem Kontinent in Zukunft praktisch unmöglich machen würde. Dieses Projekt war zunächst ein wirtschaftliches Projekt, beinhaltete aber auch eine soziale und politische Dimension und gemeinsame Werte. Viele der Gründungsväter der Europäischen Union waren überzeugte Katholiken, die einen starken Glauben an die Würde jedes Menschen und an die Bedeutung der Gemeinschaft hatten. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt, das vor mehr als 70 Jahren begonnen wurde, unterstützt und weitergeführt werden muss.

Europa und die Europäische Union durchleben heute herausfordernde und unsichere Zeiten durch Krisen in den letzten Jahren und schwierigen Themen in der nahen Zukunft, wie Kriege in Europa und in der Nachbarschaft, Migration und Asyl, Klimawandel, zunehmende Digitalisierung und Nutzung künstlicher Intelligenz, Europas neue Rolle in der Welt, die Erweiterung der Europäischen Union und Änderungen der Verträge usw. Um diese entscheidenden Fragen im Lichte der Grundwerte der Europäischen Union anzugehen und eine bessere Zukunft für uns und die nächsten Generationen zu schaffen, nicht nur in Europa, sondern auch in der Welt, brauchen wir mutige, kompetente und werteorientierte politische Entscheidungsträger, die ehrlich das Gemeinwohl verfolgen. Es liegt in unserer Verantwortung, bei den kommenden Wahlen die bestmögliche Wahl zu treffen.

Als Christen müssen wir versuchen, gut zu unterscheiden, für wen und für welche Partei wir in diesem wichtigen Moment für die Zukunft der Europäischen Union stimmen sollen. Dabei müssen wir Faktoren berücksichtigen, die von Land zu Land unterschiedlich sein können - zum Beispiel die Möglichkeit, Kandidaten oder nur Parteien zu wählen, die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien, die Kandidaten selbst, die sich vorstellen... In solchen Fragen können auch die Bischofskonferenzen der einzelnen Mitgliedstaaten nützliche Orientierungen bieten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir Personen und Parteien wählen, die das europäische Projekt eindeutig unterstützen und von denen wir vernünftigerweise annehmen, dass sie unsere Werte und unsere Idee von Europa fördern, wie z. B. die Achtung und Förderung der Würde jedes Menschen, Solidarität, Gleichheit, Familie und die Heiligkeit des Lebens, Demokratie, Freiheit, Subsidiarität, Sorge für unser “gemeinsames Haus“.... Wir wissen, dass die Europäische Union nicht perfekt ist und dass viele ihrer politischen und rechtlichen Vorschläge nicht mit den christlichen Werten und den Erwartungen vieler ihrer Bürger übereinstimmen, aber wir glauben, dass wir dazu aufgerufen sind, sie mit den Mitteln, die uns die Demokratie bietet, zu verbessern.

Viele junge Menschen werden bei den kommenden Wahlen zum ersten Mal wählen, einige von ihnen bereits im Alter von 16 Jahren. Wir ermutigen die jungen Menschen nachdrücklich, bei den kommenden Europawahlen von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und so ein Europa zu gestalten, das ihre Zukunft sichert und ihren ureigensten Sehnsüchten entspricht. Wir ermutigen auch junge europäische Katholiken, die sich politisch engagieren wollen, diesem Ruf zu folgen und sich intellektuell und moralisch gut vorzubereiten, um im Geiste des Dienstes an der Gemeinschaft zum Gemeinwohl beizutragen. In einer häufig zitierten Rede, die Jacques Delors am 17. Oktober 1989 im Europakolleg in Brügge hielt, wandte sich der damalige Präsident der Europäischen Kommission mit folgenden Worten an die jungen Studenten: „Sie sind in der Tat eingeladen, an einem einzigartigen Abenteuer teilzunehmen, das Völker und Nationen zusammenbringt, zum Guten und nicht zum Schlechten“.

Als europäische Bischöfe machen wir uns diesen Appell an die jungen Studenten zu eigen und richten ihn an alle europäischen Bürger. Engagieren wir uns für das europäische Projekt, das unsere Zukunft ist, auch indem wir bei den nächsten Wahlen verantwortungsvoll wählen!

Genehmigt durch die delegierten Bischöfe der COMECE: :

✠ Mariano Crociata Bischof von Latina (Italien), Präsident
✠ Antoine Hérouard Erzbischof von Dijon (Frankreich), Erster Vize-Präsident
✠ Nuno Brás da Silva Martins Bischof von Funchal (Portugal), Vize-Präsident
✠ Czeslaw Kozon Bischof von Kopenhagen (Skandinavien), Vize-Präsident
✠ Rimantas Norvila Bischof von Vilkaviškis (Litauen), Vize-Präsident
✠ Lode Aerts Bischof von Brügge (Belgien)
✠ Virgil Bercea Bischof of Oradea Mare (Rumanien)
✠ Joseph Galea-Curmi Weihbischof von Malta
✠ Jozef Hal’ko Weihbischof von Bratislava (Slowakei)
✠ Theodorus C.M. Hoogenboom Weihbischof von Utrecht (Niederlande)
✠ Anton Jamnik Weihbischof von Ljubljana (Slowenien)
✠ Philippe Jourdan Apostolischer Administrator von Estland
✠ Andris Kravalis Weihbischof von Riga (Lettland)
✠ Juan Antonio Martínez Camino Weihbischof von Madrid (Spanien)
✠ Gábor Mohos Weihbischof von Esztergom-Budapest (Ungarn)
✠ Manuel Nin i Güell O.S.B. Apostolischer Exarch von Griechenland
✠ Kieran O’Reilly Erzbischof von Cashel und Emly (Irland)
✠ Franz-Josef Overbeck Bischof von Essen (Deutschland)
✠ Christo Proykov Bischof von St. Johannes XXIII. von Sofia (Bulgarien)
✠ Ivan Šaško Weihbischof von Zagreb (Kroatien)
✠ Selim Jean Sfeir Erzbischof der Maroniten auf Zypern
✠ Janusz Bogusław Stepnowski Bischof von Łomża (Polen)
✠ Jan Vokál Bischof von Hradec Králové (Tschechische Republik)
✠ Leo Wagener Weihbischof von Luxemburg
✠ Aegidius Zsifkovics Bischof von Eisenstadt (Österreich)

 
Ä e r z b i s t u m    L ë t z e b u e r g   .   A r c h e v ê c h é   d e   L u x e m b o u r g    .   
YouTube
SoundCloud
Twitter
Instagram
Facebook
Flickr
Service Kommunikatioun a Press . Service Communication et Presse
Äerzbistum Lëtzebuerg . Archevêché de Luxembourg

© Verschidde Rechter reservéiert . Certains droits réservés
Dateschutz . Protection des données
Ëmweltschutz . Protection de l'environnement
5 avenue Marie-Thérèse
Bâtiment H, 1er Étage
L-2132 Luxembourg
+352 44 74 34 01
com@cathol.lu