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Erzbischof Hollerich ist seit einem Jahr Kardinal
Ein Artikel von Weihbischof, Msgr. Léon Wagener
Er war völlig ahnungslos, als in der Mittagsstunde des 1. September 2019 die Nachricht kursierte, dass Papst Franziskus beim Angelusgebet seinen Namen mit dem von 12 weiteren Männern nannte, die in den Kardinalsstand erhoben werden sollten. Kircheninsidern war bewusst, dass der seit 2018 an die Spitze der Kommission der EU-Bischofskonferenzen gewählte Erzbischof von Luxemburg für Papst Franziskus kein Unbekannter war. Dennoch kam seine Ernennung als einer der jüngsten Purpurträger überraschend. Jedem war klar, dass die Verleihung der Kardinalswürde mehr den Verdiensten ihres Oberhirten zu verdanken war als der geschichtlichen Bedeutung einer der kleinsten Lokalkirchen weltweit.
In ihrem Glückwunschschreiben haben Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa treffend festgehalten: „C’est un honneur qui est fait à vos qualités spirituelles et morales, un hommage à votre action et une reconnaissance unique pour l’Eglise catholique du Luxembourg.“ Die eigentliche Kardinalserhebung erfolgte heute vor einem Jahr im Rahmen einer Vollversammlung der Kardinäle mit Papst Franziskus (Konsistorium) im Petersdom in Rom. Für alle, die an dieser einmaligen Feier mit der Übergabe der Ernennungsbulle, des roten Biretts und des Kardinalsrings teilnehmen durften, wird es ein unvergesslicher Augenblick der Freude und des Stolzes bleiben. In Erinnerung bleibt auch die Herzlichkeit, mit der Franziskus den Erzbischof von Luxemburg nach der Übergabe der Kardinalsinsignien umarmte. Hier begegneten sich zwei Vertraute, die mehr verbindet als die alleinige Zugehörigkeit zum Jesuitenorden. Neben der Sorge um ein geeintes Europa, das als Friedens- und Freiheitsprojekt nicht nur seine wirtschaftliche Stärke und demokratischen Werte, sondern auch sein humanitäres Erbe verlieren darf, setzen sich beide eindringlich für Lösungen in der Flüchtlingsfrage und dem Klimaschutz ein. Bereits im Mai 2019 hatte Erzbischof Hollerich die „Hölle von Moria“ auf der griechischen Insel Lesbos besucht. Auf seine Initiative hin wurden zwei Familien aus dem Camp in Luxemburg aufgenommen, für deren Unterhalt und Begleitung das Erzbistum aufkommt.
Seinen Einsatz für Flüchtlinge und den Schutz der Umwelt würdigte auch Premier Xavier Bettel im Rahmen eines festlichen Dankgottesdienstes am 9. November in der Kathedrale, zu dem neben kirchlichen Würdenträgern aus der Nuntiatur und den Nachbardiözesen auch zahlreiche Gläubige und Vertreter des öffentlichen Lebens gekommen waren. „Das ist eine Anerkennung für uns alle“ hielt der Staatsminister fest.
Mit seiner Aufnahme in den Kardinalsstand und aufgrund seines außerordentlichen Sprachentalentes nahm die Zahl seiner internationalen Verpflichtungen und Medienbegegnungen, die auch vorher bereits beträchtlich war, noch zu. Als vielgefragter Redner und kirchlicher Interviewpartner rückt Kardinal Hollerich nicht nur die Erzdiözese, sondern auch unser Land in den Fokus der internationalen Öffentlichkeit. Mittlerweile wurde er in die Päpstlichen Räte für Kultur und den interreligiösen Dialog berufen. In seiner „Kleinen Diözesangeschichte Luxemburgs“ schlussfolgert Prof. Georges Hellinghausen: „Durch die Kardinalsernennung hat die Luxemburger Ortskirche eine Nähe zum Papsttum und Weltkirche erreicht, die kaum noch zu überbieten ist, rückt doch mit dem Hirten das von ihm geleitete Jurisdiktionsgebiet näher an das Zentrum der Kirche heran.“
+ Leo Wagener
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