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Der Geist der Hoffnung - die Formel Gottes

Kommentar zum Dreifaltigkeitssonntag von Christine Bußhardt (15.06.2025)

Am sogenannten Dreifaltigkeitssonntag bekommen wir durch die Lesungen hilfreiche Einblicke in die jahrtausendalte Suche der Menschen nach der Wirklichkeit Gottes in unserem Leben.

Weisheit, Gnade und Hoffnung aber auch Bedrängnis, Bewährung und Geduld spielen dabei eine Rolle.

Zentral ist die Botschaft aus dem Römerbrief Kapitel 5 Vers 5: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“

An Pfingsten, so erzählt die Bibel, hat sich Gott durch den Heiligen Geist, den Geist der Verständigung, der Versöhnung und des Friedens offenbart und spürbar und erlebbar gemacht.

Im Heiligen Jahr sind wir alle eingeladen, bewusst Ausschau zu halten, nach Zeichen und Zeiten der Hoffnung, die uns Gott näherbringen. Daran erinnerte Bischof Stephan Ackermann in seiner eindrucksvollen Predigt in der Basilika in Echternach, als er aus dem ersten Petrusbrief zitierte: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt. (1 Petr 3,15)

Fünf verschiedene Begegnungen aus der letzten Woche sind mir direkt eingefallen. Jede trägt eine andere Bedeutung und ein anderes Gefühl von Hoffnung in sich. Sie sind kaum miteinander vergleichbar und nicht in eine hierarchische, sondern nur in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Jede dieser Begegnungen war für sich genommen hoffnungsvoll, einzigartig und wichtig.

Zeichen der Hoffnung

… im offenen Dialog

Mit Kardinal Hollerich trafen sich die Mitglieder des Diözesanen Pastoralrates, um über die Bedeutung von Pastoralräten in den Pfarreien zu diskutieren. Das rege Interesse und die lebendige Diskussion haben Hoffnung gemacht, gemeinsam neue Wege für die aktuellen Herausforderungen innerhalb unserer kirchlichen Gemeinschaften zu finden.

… im ehrenamtlichen Engagement

Die Versammlung und das Gebet im Dekanat Süden-Ost, an der mehr als 160 Personen teilgenommen haben, erzählte von der kühnen Hoffnung und der konkreten Umsetzung, wie durch Kooperation und Subsidiarität, die pastorale Arbeit weiterhin gelingen kann. 28 Frauen und Männer wurden von Kardinal Hollerich in ihrem Engagement bestätigt, das sie zukünftig als ehrenamtliche Mitglieder in den Pastoralteams der vier Pfarreien ausüben möchten.

… in vertrauensvollen Gesprächen

Beim „Spirituellen Frühstück“ mit Ingrid Scholzen und ehrenamtlichen Frauen aus dem „Baby-Krees“ sowie Vertreterinnen der Diözesanen Kommission „Fra an der Kierch“ stand das Thema Hoffnung sogar im Mittelpunkt. Bei der Helzer Klaus startete der Weg, auf dem wir uns gegenseitig von unseren Gründen und Erfahrungen unserer Hoffnung in verschiedenen Etappen erzählt haben. Wodurch wir hoffnungsvoll aufatmen konnten, wurde zum Schluss in einem wunderschönen Natur-Mandala mitten im Wald festgehalten.

… in gelebter Solidarität

Ein Hoffnungserlebnis ganz anderer Art war der Besuch bei „Sourrire“ in Dudelange. Im unauffälligen Einfamilienhaus am Rand der Felder und mit Blick auf den Stadtteil Butschebuerg empfängt Marie unangemeldete Gäste. Sie bietet ihnen zusammen mit ihrem kleinen Team eine leckere Mahlzeit, eine warme Dusche, ein hilfreiches Gespräch, ein frisches Kleidungsstück oder unterschiedliche Aktivitäten an, die die Hilfesuchenden in ihren eigenen Kompetenzen stärken sollen.

… im Fragen nach Gott

Schließen möchte ich mit der Beobachtung, dass sich bei den Centres d’accueil unserer Pfarreien immer wieder junge Menschen melden. Sie interessieren sich für den Glauben an Gott, die katholische Kirche und den Empfang der Sakramente. Die Wege der Begegnung und Begleitung, die dann beginnen und zusammen entwickelt werden, sind spannend und herausfordernd und bergen enorm wertvolle und hoffnungsvolle Erfahrungen.

Wer dem Geist der Hoffnung auf der Spur ist, hat vielleicht eine „Formel“ gefunden, wie er Gott in seinem Alltag begegnen kann.

Och an dëser Rubrik

Mit Herz und Seele, Ohr und Anker ab in die „Peripherie“

Zur Mitarbeit berufen

Jan-Heiner Tück: Minima theologica. Spuren des Heiligen heute

"Liebst Du mich?"