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Jesus – der ganz Andere
Wegweiser zum 5. Fastensonntag (02.04.2017)
Das heutige Evangelium ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich. Dass Jesus seinem Freund nicht sofort zu Hilfe eilt. Dass er ihn dann von den Toten auferweckt. Auch wenn man diese Auferweckung als weiteres Zeichen des Himmelreichs deuten kann, ein Höhepunkt sozusagen, nach den Heilungen die er vorher vollbracht hat – und ein Vorbote seiner eigenen Auferstehung.
Das Erstaunlichste ist für mich aber diese Einheit zwischen Mensch und Gott in Jesus. Er weint über den Tod seines Freundes, wie menschlich! Wie nah ist uns dieser Jesus. Und wie fern ist er uns Menschen in seiner göttlichen Natur, die ihm erlaubt, Menschen von den Toten aufzuerwecken.
Oft ist es schwierig, mit diesen beiden Naturen Jesu Christi zurecht zu kommen, es sich vorzustellen. 100% Gott und 100% Mensch. Wie soll das möglich sein? Wohl deshalb hört man oft einseitiges Reden über Jesus. Entweder steht sein Menschsein im Vordergrund, dann wird er oft als unser Freund dargestellt. Oder bloß sein Gottsein steht im Scheinwerferlicht, er ist der ferne Angebetete. Beides wird Jesus nicht gerecht und banalisiert ihn. Es verhindert eine authentische Beziehung zu ihm.
Wir haben zwar immer den Drang dazu, aber wir müssen Jesus, den Christus, nicht vollständig erklären können. Das Herz versteht Dinge, die dem Verstand verborgen bleiben.
(Quelle: wort.lu)