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Wegweiser Jahr A (2016-2017)  
1. Juli 2017

Verabsolutierung

Wegweiser zum 13. Sonntag im Jahreskreis (02.07.2017)

„Wer Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig…“: oh Schreck, im ersten Moment liest sich das so, als ob es verwerflich wäre, die Familie zu lieben! Aber beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass Jesus sagt: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich…“, und da kommen wir der Sache schon näher.

Es wird nämlich gar nicht am berühmten „Ehre-Vater-und-Mutter“-Gebot gekratzt. Vielmehr geht es darum, die „Liebsten“ nicht über Gott zu stellen, sie nicht zu „vergöttern“ oder „abgöttisch“ zu lieben. (Steht übrigens auch in den Zehn Geboten: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“).

Jede Verabsolutierung birgt Gefahren in sich, egal, ob es sich um Personen, Gegenstände, Ideen oder sogar das eigene Leben handelt. Mit jeder Verabsolutierung verliert man die übrigen Mitmenschen in ihrer Würde aus den Augen, löst das Objekt der Vergötterung aus dem größeren Zusammenhang und nimmt vielleicht sogar Schaden für Dritte in Kauf. Und zu allem Überfluss kann der Vergötterte in seiner menschlichen Begrenztheit ja gar nicht diesem absoluten Anspruch gerecht werden. (Viele „Helikopter-Eltern“ müssen das auch irgendwann feststellen…).

Es ist mal wieder eine Frage des richtigen Augenmaßes, diesmal für das Menschliche und das Göttliche.

(Quelle: wort.lu)

Mireille SIGAL
mireille.sigal@cathol.lu
 
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