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Oppe Kierchen . Églises ouvertes  
18. September 2020

Summer vun den Oppene Kierchen 2020 (XII)

D’Benediktinerabtei zu Klierf

Die Abtei Saint Maurice in Clerf

In Frankreich war es im Jahr 1901 aus politischen Gründen zur Auflösung von zahlreichen Orden und Klöstern gekommen. Die Benediktiner aus der Abtei Saint Maur-de-Glanfeuil (an der Loire) mussten fliehen. Dem Einsatz des Clerfer Bürgermeisters Emile Prüm war es zu verdanken, dass sie in Clerf eine neue Abtei gründeten.

Nachdem die adlige Familie des früheren Abtes eine grosse Geldsumme gespendet hatte, konnten die Bauarbeiten 1909, nach den Plänen des Architekten J.F. Klomp, beginnen. Fast 100 italienische Maurer waren beteiligt. Die Kirche mit dem gewaltigen Turm (60 Meter hoch) ist im neo-romanischen Stil erbaut worden; der Architekt hat sich an der mittelalterlichen Abtei Cluny inspiriert. Ein Markenzeichen der Abtei ist das rote Ziegeldach, das schon von weitem zu erkennen ist.
In der Abtei lebten zeitweise bis zu 100 Mönche, heute sind es noch 13. Sie richten ihr Leben nach der Regel des Hl. Benedikt aus, die seit dem 6. Jahrhundert das Zusammenleben im Kloster regelt. Benedikt wollte, dass die Mönche fern der Welt leben- daher die schützende Mauer um das Kloster- um sich ganz auf ein Ziel zu konzentrieren: nach Gott suchen! Dies geschieht im Sonne des berühmten „Ora et labora“ (Bete und arbeite! ). 7x am Tag kommt die Gemeinschaft in der Kirche zusammen um zu beten und die Liturgie zu feiern.
Das „Arbeite“ hat natürlich auch seine Wichtigkeit: da die Klöster autark waren, mussten sie für ihre Grundbedürfnisse selber sorgen, Aus diesem Grund gehört auch bei dieser Abtei ein Bauernhof mit dazu.
Nach ihrem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend verändert. Die Massverhältnisse des Raumes nähern sich dem goldenen Schnitt! (1: 1,6).
Das Kirchenschiff steht den Besuchern von aussen offen, im vorderen Teil ist das Chorgestühl der Mönche untergebracht, und ganz vorne die Apsis, in der der massive Steinaltar steht, „das Lebenszentrum des Raumes und der Tisch der täglichen Eucharistiefeier“ wie es in dem kleinen ausgelegten Kunstführer steht.
Das Prinzip „weniger ist mehr“ könnte in diesem Raum sehr gut illustriert werden: durch die Leere des Raumes werden die wichtigsten Elemente sehr betont: Die Rundbogen, der Altar, das Kreuz. Der Altar ist gestaltet mit den Symbolen der vier Evangelisten (Engel, Löwe, Stier und Adler). Das schwebende Kreuz ist als glorreiches Kruzifix gestaltet.
Beim sogenannten Stundengebet beten die Mönche die Psalmen, uralte poetische Texte aus der hebräischen Bibel, die im Wechsel von zwei Gruppen gesungen werden. Das Leben der Mönche wird durch den Glockenklang geregelt, diese läuten die Gebetszeiten ein, die zwischen 5.15 morgens und 20.30 abends stattfinden, und zu denen jeder eingeladen ist.
Die Abtei-Kirche ist mit 4 alten Altären rheinischen Stils ausgestattet. Sie stammen aus dem 15.-16. Jhd. Erwähnen wir zwei besonders schöne Mariendarstellungen:
Der Flügelaltar mit der sogenannten goldenen Jungfrau (links in der Vierung), sowie die wertvolle Pieta direkt links neben dem Haupteingang.

Text: Christiane Kremer-Hoffmann

Die Abtei in Clerf ist im Sommer täglich mindestens von 10 bis 16 Uhr geöffnet.


 
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