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Sprangpressessioun . Procession dansante  
24. Juni 2008

Die Echternacher Springprozession
und der Heilige Willibrord

Aus einem Vortrag von Dechant Théophile Walin

Was wissen wir über den Ursprung der Springprozession?

Dieses außergewöhnliche und einzigartige religiöse Phänomen hat ein hohes Alter. Diesbezügliche historische Schriften aus der Abtei Echternach bestehen nicht mehr. Ob es sie jemals gab oder ob sie durch die Wirren der Französischen Revolution vernichtet wurden, das alles ist nicht mehr auszumachen. Die Historiker und Forscher versuchen, besonders seit dem 19. Jahrhundert, um überzeugende Erklärungen zu finden. Wenn man ihre Arbeiten überschaut ist man geneigt zu sagen: so viele Köpfe, so viele Meinungen.
Bahnen wir uns einen Weg dadurch mit den Fragen:
Was besagen die ältesten uns überkommenen Dokumente?
Welche Erklärungsversuche wurden daraus entnommen?

Zu den Dokumenten

1. Alkuin, ein großer Gelehrter aus England stand in den Diensten Karls des Grossen. Zwischen 785 und 797 verfasste er eine Lebensbeschreibung Willibrords. Darin erfahren wir, dass vor dem Sarkophag des Echternacher Heiligen viele Kranke geheilt wurden. Besonders hervorgehoben wurden zwei Wunder: die plötzliche Heilung einer gelähmten Frau und eines epileptischen jungen Mannes. Alkuin betont also ein Schutzpatronat Willibrords für Gelähmte und Epileptiker.

2. Als nächstes Dokument sei eine Sequenz in lateinischer Sprache aus der Zeit um 1000 erwähnt.
In der Sequenz heißt es: „Laudes Christo die nunc isto celebrent omnes ubique fideles magno tripudio ob venerationem patris eximii sancti Willibrordi.“
Diese Sequenz wurde am Willibrordusfest in der Echternacher Abtei gesungen. Der Text sagt:
„Zur Verehrung des hl. Willibrord sollen an jenem Tag die Vielen von überall herkommenden Gläubigen durch einen großen Dreisprung das Lob Christi feiern“ Die Sequenz schließt mit der Bitte an Willibrord:
„Wir, die Deinen, die wir die Festtage mit frommen Sinn begehen, steh uns immer gütigst bei, Du Gütiger.“
Wer hat diese Sequenz geschrieben?
Allgemein wird angenommen:
Der Prümer Mönch Berno, der im Jahre 1008 Abt in Reichenau wurde. In der Abtei von St. Gallen soll eine Handschrift mit den Sequenzen Berno’s bestehen. Die heutigen Wissenschaftler nehmen Abt Benno an.

3. Um das Jahr 1100 schrieb der Echternacher Abt Thiofried über Willibrord. Er erwähnt z.B. die Pilgermassen die in der ganzen Pfingstwoche „aus ganz Gallien und Germanien wegen der Wunder zusammenströmten. Nach stetigem Brauch und gleichsam nach unaufhebbarem unabänderlichen Gesetz, das von Geschlecht zu Geschlecht weitergegeben und wie von göttlichem Eidschwur bestätigt und überliefert wurde.“ Darin fällt auf dass in Echternach solche Menschen Befreiung oder Genesung suchten, die sich nicht mehr frei bewegen konnten. Dabei gebraucht Thiofried das Wort tripudians. In der Pfingstwoche scheint es mehrere Prozessionen gegeben zu haben. Die Ähnlichkeit mit der Sequenz ist auffallend: die vielen von überall herkommenden Gläubigen und der große Dreisprung. Besonders fällt auf die Betonung des hohen Alters der Prozession

4. Die erste Erwähnung von einer Gruppe springenden Pilgern stammt aus dem Jahr 1487. Diese Gruppe wird öfters in den folgenden Jahrhunderten in den Abteiregistern von Echternach erwähnt und das bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Bei dieser Gruppe handelt es sich, wie geschrieben steht: um die „springenden Heiligen“ von Waxweiler. Was unterscheidet sie von denjenigen vielen die den Dreisprung vollziehen?
Im Jahre 1537 schrieb der Echternacher Mönch Schram auf Grund der Handschrift des Thiofried eine Lebensbeschreibung Willibrords. Die Springprozession beschreibt er unter anderen: „Von Beginn an und aus schwerwiegenden Notwendigkeiten strömte das Volk zum Kloster des mächtigen Gottes zusammen mit Fahnen und Opfergaben, die einen mit Tänzen, andere in einer stehenden Prozession, andere mit Flöten, andere mit Glöckchen.“ Unter allen diesen scheinen die „springenden Heiligen“ von Waxweiler eine Sonderstellung zu haben.

5. Im Jahre 1680 wird für Echternach am Freitag der Pfingstwoche die Prozession der stehenden und kriechenden Heiligen erwähnt. Sie wurde auch von Schram 1573 aufgezählt.
Dies war eine einzigartige Prozession von Bittenden und Büßenden aus vielen Ortschaften die von dem Dorf Bickendorf bei Bitburg in Echternach am Freitag nach Pfingsten angeführt wurde.
Die Pilger gingen drei Schritte vorwärts, blieben dann stehen sangen einige Verse oder Kirchenlieder, rückten dann wieder 3 Schritte weiter und bewegten sich so von der Brücke durch die Stadt der Abtei zu wo sie nach ungefähr 3 Stunden angelangten und in der Abteikirche ihre Andacht beendeten. Statt der Musik gaben 2 Schellen den Takt an.
Im 2. Teil der Prozession kamen die Büßenden die zu Beginn der Prozession zum Zeichen der Busse unter einem Stein hindurch krochen und dann über die Brücke zur Abtei zogen. Diese Pilger sprangen dreimal, wahrscheinlich rechts dann links, immer vorwärts, nach jedem 3. Sprung standen sie eine Weile ruhig still und sangen ihre Litaneien und Hymnen ruhig stehend da. Auch hier geben zwei Schellen den Takt an. Dieser dreifache Sprung, der irgendwie ans das tripudium erinnert, soll nach früheren Deutungen, auf die Symbolik der heiligen Dreifaltigkeit hinweisen.
Dass diese Springart sehr alt ist, bezeugt z.B. eine Handschrift von 1374 die den Johannestanz in Xanten beschreibt, worin gesagt wird sie gingen beim Tanzen nicht geradewegs vorwärts, sondern schritten ein jeder eigenartig von einer Seite zur andern. In zwei Darstellungen aus dem 14. und 16. Jh. sieht man als Musikinstrumente einen Dudelsack und eine Trompete.
Soweit zu den bestehenden Texten.

Die Springprozession heute
Foto: Peuky Barone-Wagener

Erklärungsversuche über den Ursprung der Springprozession

1. Die Springprozession, ein Überbleibsel alter Kulttänze.

Aus dem frühen Mittelalter sind viele Schriften erhalten die darauf hinweisen dass Jahrhundertlang die Kirche Verbote erließ gegen Tanz-Auswüchse. Wenn auch die an sich richtige Dankesbezeugung durch den Tanz schon bei König David zu finden ist, wenn auch manche Tänze in, vor und um die Kirche aus vorchristlicher Zeit stammen mögen, wenn auch bei vielen Festen, wie das Kirchweihfest, Osterfest um und in der Kirche getanzt wurde, kann man die Springprozession nicht ohne weiteres von einem alten Volksbrauch herleiten der mit der Zeit von der Kirche angenommen und dem Willibrordkult integriert worden sei, wie eine Reihe Forscher meinen.
Andere Forscher, die den Ursprung der Springprozession auf kultische Tänze zurückführen, glauben dies im Mittelalter anzusetzen. So z.B. die Tanzwallfahrten zu verschiedenen Heiligen, wie Johannes dem Täufer, Cyprian oder an verschiedenen Festen.

In Europa gab es durch die Jahrhunderte, nicht bloß in der Eifel, wie z.B. Prüm, sondern auch in andern Ländern z.B. Belgien, England, Spanien, Griechenland usw. sogenannte Tanz- und Springprozessionen. Ein Bespiel aus unserer Zeit ist Korfu.
Um 1900 weilte Kaiser Wilhelm II in Korfu und sah sich an Ostern in Korfu eine Springprozession an. Im Dokumentarfilm von damals sieht man Frauen mit weißen Taschentüchern in den Händen 3 Schritte vorwärts tanzen, 2 auf der Stelle, und einen zurück. Die Melodie ähnelt derjenigen von Echternach.
Die Springprozession ein Überbleibsel alter Kulttänze, das mag auch die Ansicht des Trierer Bischofs Klemens Wenzeslaus gewesen sein, der 1777 die Prümer und die Echternacher Springprozession änderte.
Er schaffte Musik und Tanz ab, denn er wollte den „abergläubischen“ Gebräuchen Einhalt gebieten.
Die Prozession selbst, soweit sie nicht Missbräuchliches enthält, sollte bestehen bleiben. Die Prümer Springprozession geschah nicht zu Ehren Willibrords sondern zu Ehren des Erlösers Jesus Christus.
Das Verbot des Bischofs für Echternach und Prüm von 1777 konnte sich in Echternach nicht durchsetzen. In Prüm ist also im Jahr 1777 die Springprozession zum letzten Mal in ihrer Form mit Musikbegleitung und den springenden Heiligen von Waxweiler gehalten worden. Als die französischen Revolutionstruppen 1794 das Ende der Echternacher Abtei herbeiführten wurden auch 2 Jahre später sämtliche Prozessionen außerhalb der Kirchen verboten. Die Kirchen wurden im Lande geschlossen, die Gottesdienste verboten, die Priester verfolgt. In Echternach aber scherte man sich kaum darum. Die Prozession blieb bestehen. Bloß zwischen 1800 bis 1803 fiel sie aus.
Im Jahr 1813 urteilte der inzwischen für Echternach zuständige Bischof von Metz:
„Diese wilde Gegend von Echternach ist beherrscht von Aberglauben. Ein Beispiel dafür ist die Springprozession wo 5-6000 zusammen tanzen und beim Aufsteigen zur Pfarrkirche sich wegen der Hitze vieler Kleider entledigen. Diese betende Prozession ist ein Zeichen von Dummheit im Reiche der Blinden“.

2. Zweite These: Die Springprozession eine Bußprozession aus dem Mittelalter

Andere Erklärungsversuche wollen die Springprozession als Bußprozession erklären die im 14. Jahrhundert entstanden sei um die ansteckenden Krankheiten abzuwehren. Die Springprozession wäre ein Überbleibsel aus den Bußprozessionen, Flagellantenumzüge und Veitstänze die sich von einer Seite zur andern tanzend fortbewegten. Die Springprozession wäre vor allem Bußprozession gegen die schwarze Pest und andere unheilbare Krankheiten gewesen.

Gegen die Epilepsie, um deren Abwendung u. a. die Echternacher Prozession begangen wird, wurden viele Heilige ehemals von dem gläubigen Volk angerufen wie aus der religiösen Volkskunde und der Volksmedizin allgemein bekannt ist. Die bekanntesten für das Rhein + Moselland sind Johannes der Täufer, der hl. Valentin der einen Knaben vom Veitstanz geheilt haben soll und oft mit dem hl. Veit verwechselt wird der den Sohn Diokletians von einem bösen Geist befreit hatte, ferner Aegidius, Apollinaris, Quiriakus und die hl. drei Könige. Im 14. Jahrhundert geht viel Rede von mysteriösen epidemischen Tanzkrankheiten die anscheinend durch giftige Stoffe in der Broternährung ihren Ursprung hätten. Wie dem auch sei, in diesen Tanzkrankheiten sei Willibrord und die Springprozession einzubeziehen.

Was kann man dazu sagen?

Ohne Zweifel war die Springprozession seit dem Mittelalter auch Bußprozession. In alten Schriften worin Legenden und Berichte über sonderbares Tanzen mit der Springprozession in Prüm und Echternach in Verbindung gesetzt werden, stimmt so manches nachdenklich und überzogen. Und doch wenn man näher hinschaut kann man für damals ähnliche Unheilssituationen wie heute feststellen: ansteckende Krankheiten, Viehseuchen, Vergiftungen, Hunger, Krieg. Bekannt sind die Namen von Veitstanz, Johannestanz, Antoniusfeuer, Heiliges Feuer usw.

Sie sind oft die Folge von Erkrankung oder auch Gelegenheit zu Betrügereien.
Die Leute machten sich Sorge ums sich selbst und um ihre Tiere. So ist es auch heute. Auch heute gibt es plötzlich auftretende Tierepidemien. Denken wir an die Vogelgrippe, die BSE Rinderseuche, die Schweinepest, die Tollwut, usw. Die sonderlichen Beschreibungen über springendes Vieh und tanzende Leute haben inzwischen ihre Erklärung gefunden: Die Ursache der Krankheit war eine Mutterkornvergiftung die im Roggenmehl, im Ackerboden oder in Körnern sich vorfand und je nachdem von Halluzinationen bis Erregungen, Zittern, Toben und Springen zum Tod führen konnte. IM LSD sind dieselben Giftstoffe wie im Mutterkorn enthalten. Man kann also sagen: die mittelalterliche Plage in der Eifel war eine Mutterkornvergiftung. Als Beispiel gelte der Fall in Frankreich in Pont Saint Esprit unweit von Avignon im Jahre 1951.

Ein Bäcker hatte eine Brotmischung hergestellt in der Giftstoffe von Mutterkorn enthalten waren. Resultat: 4 Tote, 28 Schwerkranke interniert in Spezialkliniken, 150 Erkrankte im Ganzen. Die Kranken ließen sich aus dem Fenster fallen. Sie waren geplagt von Halluzinationen und schrien dauernd. Manche blieben geistesgestört. Auch Versuchstiere denen man dieses Brot gab zeigten dieselben Krankheitssymptome.
Man kann also schlussfolgern, dass die Johannes- und Veitstänze des 14. Jahrhunderts Zeichen von Mutterkornvergiftungen gewesen sind.

Dass die Springprozession in Prüm und Echternach zur Gesundung aufgesucht und benutzt wurden dürfte jedem einsichtig sein. Aber man kann kaum darin den Ursprung der Springprozession sehen.

3. These: Die Springprozession eine Pflicht und Bannprozession

Andere Deutungen suchen die Herkunft der Springprozession aus den sogenannten Pflicht- oder Bannprozessionen zu erklären.
„Bann“ bedeutet ein abgegrenztes Territorium sowie das Recht darin Vorschriften und Verbote aufzustellen. Das galt z.B. für einen Dorfbann wo die Regeln aufgestellt wurden für das Nutzen der gemeinsamen Wiesen und Waldgüter.
Dasselbe findet sich sehr früh im religiösen Bereich. Pfarreien oder Dekanate oder sonstige Kirchensprengel mussten zur Bischofskirche, zur Abteikirche oder sonst einem Heiligtum kommen, und das schon im 8. Jahrhundert.
Bei ihrem Ankommen mussten die Verantwortlichen der Prozession Kreuz und Fahne abgeben die sie erst zurückbekamen wenn sie die vorgeschriebenen Opfergaben entrichtet hatten. Da für Echternach eine solche Prozession für wenigstens 141 Ortschaften in einer Handschrift des 12. Jahrhundert enthalten ist und weil noch heute am Pfingstdienstag die Pilger Geld vor den Sarg Willibrords werfen, glauben manche Historiker darin den Hinweis zu haben, die Springprozession sei aus der Bannprozession entstanden. Den Beweis dafür wäre in den sogenannten „springenden Heiligen“ zu sehen. Sie kamen aus Waxweiler und nur sie sprangen in der Prozession. Sie mussten auch ihre Opfergaben entrichten wie bei einer Pflichtprozession, obschon sie nicht zur Abtei Echternach gehörten.

Das Wort „Heilig“ hat nichts mit dem heutigen Sinn von Heiligkeit zu tun sondern bezeichnet Leute die sich einem Heiligen zu Hörigen machen, d.h. sich und ihre Nachkommen verpflichtet hatten jedes Jahr zu seinem Heiligtum zu pilgern und eine Abgabe zu entrichten. So wurde Jahrhundertelang Jahr für Jahr ihr Gelübde traditionsgetreu erfüllt. Auch die luxemburgische Marienoktave, fußt auf einem Versprechen das die Nachkommen bindet.
Bannprozessionen gab es viele im Maas-Mosel-Rheingebiet. Dabei kam es oft zum Abschluss derselben zu Freudentänzen durch die Ortschaft. Man freute sich über abgetragene Schuld. Diese Freudentänze hatten einen andern Charakter als das Springen in Echternach das in früher Zeit Augenzeugen beeindruckte wegen der „bittenden, demütigen und frommen“ Haltung der Springer.
Auch hier kann man sagen, die Springprozession wurde zeitweise als Pflicht und Pflichtprozession genutzt. Aber als solche war sie nicht populär. Oft kam es zu Auseinadersetzungen zwischen Pilgern und Abtei über die zu leistenden Abgaben. Des Öfteren versuchten sich deshalb Pfarreien an dem Bittgang nach Echternach vorbeizudrücken. Es ist schwierig anzunehmen, dass die Springprozession nichts anders gewesen sei als eine mittelalterliche Bann + Pflichtprozession.

Die Musik ist immer noch einer der Grundpfeiler der Springprozession
Foto: Willibrordus-Bauverein/Claudine Bossler

Ein Wort zu den Tanzlegenden von Waxweiler, Kölbigk, der Geiger vom Echternach u.a.

1. Die Tanzlegenden, die mit Echternach in Verbindung gebracht werden, verraten ein zweifaches Anliegen als Warnung um die Springprozession zu schützen.
Sie sind ein Zeichen dafür dass die im Rahmen einer Wallfahrt aufgeführten Tänze stets problematisch waren und dass die Kirche es auch nicht leicht hatte mit der Gratwanderung zwischen echter Frömmigkeit und Folklore in der Prozession selbst. Das ist auch heute noch eine Gefahr. Auch darf der Unterschied zwischen Tanzen und Springen nicht übersehen werden. Über allem stand das Bewusstsein um den Wert und Ernst der Springprozession. Man wollte sie nicht durch Fehlentwicklungen in Gefahr bringen abgeschafft zu werden.

2. Sie sind auch eine Warnung, das gegebene Gelübde zu unterbrechen oder aufzugeben. Sonst wird man bestraft.

Das Anliegen der Springprozession als Ausdruck tiefreligiösen Volksempfindens wurde anerkannt. Vor Exzessen und Missdeutungen musste die Springprozession geschützt werden. Die Pilger sollten ihren Gelübden Willibrord gegenüber treu bleiben.
So kann man die Diskretion in den Archiven der Abtei verstehen.
Mit Legenden soll man vorsichtig umgehen.

Die Springprozession und die Verehrung des heiligen Willibrord

Von den einst zahlreichen Springprozessionen in unserer Gegend ist nur die Echternacher Springprozession bestehen geblieben. Das muss seine Gründe haben. Dass die Prozession in verschiedenen Zeiten verschiedene Akzentsetzungen erfuhr ist an sich nicht außergewöhnlich. Das alles konnte die Prozession nur stärken. Anstatt die Springprozession im Mittelalter bei den Bannprozessionen, oder Bußprozessionen usw. anzusetzen, sollte man ihr ruhig ein höheres Alter zugestehen.

Das Grab des Hl. Willibrord
Foto: Willibrordus-Bauverein/Claudine Bossler

Schlussfolgernd kann man sagen: Die Echternacher Springprozession ist ohne Bindung an Willibrord nicht denkbar. Die Gestalt dieses Heiligen war zu jeder Zeit der Seele der Menschen verbunden. Seit Beginn dankte man ihm mit freudigem Springen für wiedererlangte Gesundheit und Hilfe in Nöten und Gefahren. Die Springprozession ihm zu Ehren ist deshalb einzigartig und beeindruckend in ihrer Würde und Wirkung, auch wenn Sie im Laufe der Jahrhunderte viele Gesichter bekam.

Heute hat die Springprozession ihr eigenes Gesicht. Besonders die Willibrorduspfarreien sind darin zuhause. Aber schon werden Stimmen laut man möge der Springprozession eine europäische Dimension geben. Immerhin entstanden auf dem Boden zwischen Maas und Rhein die Kräfte die im Frühmittelalter Europa schufen.

Für 2007 erwarten wird dass die Springprozession von der Unesco in die Liste der zu schützenden geistigen Kulturgüter aufgenommen wird. Willibrord, der Schutzpatron der Benelux, einer der Schutzpatrone im ökumenischen Dialog der christlichen Kirchen, seit Ostern dieses Jahres im französischen Wallfahrtsort Lourdes in die Darstellungsreihe großer Heiligen aufgenommen, dieser Willibrord steht am Anfang der Springprozession und begleitet sie durch die Jahrhunderte. Unsere Liebe und Verehrung zu ihm ließ die Springprozession nicht untergehen. Unsere Liebe und Verehrung zu Willibrord soll uns helfen zu den Gelöbnissen aus schwerer Zeit auch heute zu stehen. Es bleibt immer schön auf einem gemeinsamen Weg unseren gemeinsamen Glauben zu leben.

Théophile WALIN
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