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2. Februar 2021

Zum 30. Bischofsjubiläum von Msgr. Fernand Franck

Ein Gratulationsschreiben von Weihbischof Leo Wagener für Erzbischof Fernand Franck

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Mir war der Name Fernand Franck nicht fremd, die Person selbst hingegen schon, als ich als junger Priester erfuhr, dass dieser Prälat aus dem fernen Rom unser neuer Erzbischof werden sollte. Für Mitbrüder früherer Weihejahrgänge war die Ernennung von Fernand Franck zum siebten Oberhirten der Diözese und zweiten Erzbischof von Luxemburg durch Papst Johannes Paul II. am 21. Dezember 1990 allerdings alles andere als eine Überraschung.

Der ehemalige Vikar von Differdingen-Fousbann und Pfarrer von Luxemburg-Clausen war 1977 als Generalsekretär des Päpstlichen Missionswerkes nach Rom berufen worden. Elf Jahre später wurde er zusätzlich zum Generalsekretär des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werkes ernannt. Damit bekleidete er hohe und verantwortungsvolle Posten im Vatikan und unterhielt Kontakte zu zahlreichen Verantwortlichen von Lokalkirchen weit über die Grenzen Roms hinaus.

Als ich verständlicherweise Näheres über meinen neuen Bischof in Erfahrung bringen wollte, wurde mir das Bild eines umgänglichen, kontaktliebenden, jovialen, humorvollen und um keine Antwort verlegenen Geistlichen gezeichnet. Alle, die mit mir heute vor 30 Jahren in der Kathedrale an der feierlichen Weiheliturgie unter Vorsitz von Erzbischof Jean Hengen teilnahmen, erlebten einen ernsten, im Gebet verharrenden Bischof, der sich mit Hingabe seiner neuen Aufgabe stellte. Den Mitfeiernden bleibt die von Domchorregens René Ponchelet komponierte Eingangskantate zur Bischofsdevise „Ut unum sint“ (Damit sie eins seien) in eindrücklicher Erinnerung. Im Rückblick auf das zwanzigjährige Pontifikat (1991-2011) von Mgr Franck wird ersichtlich, wie die Bitte Jesu um Einheit (Joh 17, 21) das Denken, Handeln und Beten unseres vormaligen Oberhirten prägte. Mgr Franck war ein Mann des Ausgleichs, des einfühlsamen Zuhörens und des vorsichtigen Agierens. Wenn er allerdings von einer Sache überzeugt war, konnte er sie kompromisslos durchsetzen. Hervorzuheben bleibt sein Mut zur Vergebungsbitte im Jahr 2000, als die katholische Kirche schuldhaftes Verhalten in ihrer Geschichte eingestand.

In seiner Würdigung zum silbernen Bischofsjubiläum schrieb Dompropst Georges Hellinghausen über das von Kontinuität geprägte Pontifikat von Erzbischof Franck: „So wurden daraus Jahre der ruhigen, aber konsequenten Entwicklung, ohne Turbulenzen und ohne radikale Umbrüche und Zäsuren, mit sanft eingeführten Neuerungen in der Pastoral (Ausbau kirchlicher Dienststellen, Diözesanversammlung um das Jahr 2000, Einrichten von fünf Pastoralregionen, Zusammenführung der 274 Pfarreien in 57 Pfarrverbände) und in der Beziehung zu Gesellschaft und Staat (zwei neue Konventionen 1997/98 über die Besoldung der „ministres du culte“ und den Religionsunterricht in der Primärschule).“ Ohne diese pastoralen und staatskirchlichen Weichenstellungen wären die tiefgreifenden Reformen der letzten Jahre sicherlich noch gravierender ausgefallen.

In der Zeit, in der ich als Seelsorger unter seiner Verantwortung tätig war, ist mir die diskrete und freundliche Art von Mgr Fernand Franck in Erinnerung geblieben. Er verstand es seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geduldig zuzuhören, sie zu ermutigen und ihnen Vertrauen entgegen zu bringen. Er hat sich dadurch viele Sympathien erworben, die auch nach seiner aktiven Zeit als Oberhirte nicht abgeklungen sind.

Erzbischof Franck em. verbringt seinen Lebensabend ohne größere gesundheitliche Beschwerden in Luxemburg-Limpertsberg und pflegt weiterhin gute Verbindungen zu seinen ehemaligen Wegbeleitern.

Wir überbringen dem Jubilar unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Möge er in diesen Pandemiezeiten bei guter Gesundheit bleiben und die Kirche Luxemburgs weiterhin mit seinem treuen Gebet und seiner zuvorkommenden Art begleiten.

Leo WAGENER

Weihbischof in Luxemburg

 
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