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350 Joer Tréischterin . Consolatrice 350 ans  
29. Januar 2016

«Bellissima»: Die Luxemburger Consolatrix Afflictorum kommt auf eine vatikanische Briefmarke

Erstmals Gemeinschaftsausgabe zwischen Vatikan und Luxemburg / Im Gespräch mit den Direktoren der philatelistischen Ämter in Luxemburg und dem Vatikan

Eine große Ehre für Künstlerin Daniela Longo (r.) und Dr. Mauro Olivieri (l.) der Jubilarin in Luxemburg zu begegnen. (Foto: Guy Hoffmann/POST)

Es ist das erste Mal, dass das „Office des timbres“ der Luxemburger Post zusammen mit dem Vatikanischen Amt für Philatelie und Numismatik eine gemeinsame Briefmarke herausbringen wird. Der Anlass ist der 350. Geburtstag der Erwählung der Consolatrix Afflictorum zur Stadtpatronin Luxemburgs. Cathol.lu hat mit den beiden Direktoren gesprochen.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit und perfekte Koordination beider Partner

Emile Espen, Direktor des „Office des Timbres“, erläutert gegenüber cathol.lu den Werdegang der nicht alltäglichen Kooperation. Am Rande einer Briefmarkenbörse habe der Luxemburger Chef der Philatelie den Leiter des zuständigen Vatikanischen Amtes angesprochen, um ihm eine Gemeinschaftsausgabe mit dem Thema des 350. Jubiläums der Patrona Civitatis vorzuschlagen. Die Idee fiel im Vatikan auf fruchtbaren Boden. „Es brauchte dann noch einen unterstützenden Brief des Erzbistums und schon war die Kooperation offiziell“, so Emile Espen, der eine gute Koordination als das A und O einer Gemeinschaftsausgabe bezeichnet. „Es gibt die künstlerische Seite – wie soll die Briefmarke aussehen, wer ist der Artist, werden bestimmte Druckverfahren eingesetzt u.ä. Parallel kommen die finanziellen und technischen Fragen, wie z.B. die Standortfrage der Druckerei und das Erscheinungsdatum.“ Deshalb ist für Emile Espen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie eine perfekte Koordination beider Partner unumgänglich.

Dr. Mauro Olivieri: „Die Päpste hatten und haben immer eine besondere Beziehung zur Muttergottes, und so bildet Maria eine wunderbare Brücke zu Luxemburg, wo die Trösterin der Betrübten seit Jahrhunderten verehrt wird.“

„Die Päpste hatten immer eine besondere Beziehung zur Muttergottes“

Die Sonderbriefmarke wird die italienische Künstlerin Daniela Longo entwerfen, die eigens mit Dr. Mauro Olivieri, dem zuständigen Leiter im Vatikan, nach Luxemburg gereist ist, um sich ein Bild der Madonna zu machen.

„Wir haben bereits mit vielen Ländern Sonderbriefmarken editiert“, erzählt Dr. Mauro Olivieri und erwähnt insbesondere das Beispiel von Thailand, „aber die Zusammenarbeit mit Luxemburg ist etwas ganz besonderes.“ Die gemeinsame Briefmarke ist für den Direktor des Vatikanischen Amtes für Philatelie und Numismatik eine wunderbare Gelegenheit, die Luxemburger Marienverehrung in Italien bekannter zu machen: „Die Päpste hatten und haben immer eine besondere Beziehung zur Muttergottes, und so bildet Maria eine wunderbare Brücke zu Luxemburg, wo die Trösterin der Betrübten seit Jahrhunderten verehrt wird.“ Die gemeinsame Briefmarke erlaube es, den Blick auf eine Statue zu werfen, die aus einem der EU-Gründungsländer stamme.

Interessanterweise hat der Vatikan, der fast zeitgleich mit dem Großherzogtum seit 1852 Briefmarken herausgibt, bereits Motive aus Luxemburg benutzt – zum Beispiel das Schloss in Vianden und den Heiligen Willibrord.

Eine Briefmarke für eine «bellissima»

„Es ist für uns eine einzigartige Erfahrung und ein großes Privileg, dass wir selbst das Kleid und die Attribute auswählen dürfen, welche die Muttergottes von Luxemburg für das Projekt tragen soll“, betonte Dr. Mauro Olivieri.

Für die Künstlerin war es eine Ehre, dem Einkleiden der Madonna in der Sakristei der Kathedrale beizuwohnen. Daniela Longo, die sich vor allem durch ihre zahlreichen Papstporträts einen Namen gemacht hat, bezeichnete die Statue als «bellissima».
Die Künstlerin hat jüngst die Gedenkmedaille anlässlich des Familienkongresses in Philadelphia entworfen sowie Briefmarken mit Motiven der großen Päpste des 20. Jahrhunderts. Die Kupferstecherin zeichnete auch verantwortlich für die Euro-Münzen des Vatikan.

Die Sakristei wird zum Fotostudio (Fotos: Marc Jeck)

Popularität der Briefmarken aus dem Vatikan

Die Gemeinschaftsausgabe mit Luxemburg figuriert unter den 14 Sonderbriefmarken, die der Vatikan 2016 editieren wird. Neben u.a. den Weltjugendtagen in Krakau, dem 80. Geburtstag von Papst Franziskus und dem 800. Jahrestag der Gründung des Dominikanerordens wird die Luxemburger Stadtpatronin erstmals Einzug auf eine vatikanische Briefmarke halten.

Die Briefmarken aus dem kleinsten Staat der Welt genießen ein internationales Renommee. „Die Popularität unserer Briefmarken hängt mit der Beliebtheit der Päpste und des religiösen Patrimoniums in der Vatikanstadt zusammen“, ergänzt Dr. Mauro Olivieri. Wenn 90 Prozent der Briefmarken-Motive kirchlich-religiöse Themen deklinieren, so ist die vatikanische Post offen für andere Themen, wie z.B. im Jahre 2014, wo Charly Chaplin eine Briefmarke aus dem Vatikan schmückte.

„Teil unseres Patrimoniums“

Für Emile Espen ist die Gemeinschaftsausgabe mit dem Vatikan ein Garant für eine große Aufmerksamkeit in der philatelistischen Gemeinschaft und darüber hinaus.

Ab dem 13. September wird ein Bild der Consolatrix Afflictorum als Ikone durch die Länder reisen, fast wie einst - entstanden doch die ersten Andachtsbilder im 17. Jahrhundert in Antwerpen. „Wir hoffen, dass viele Leute sich darüber freuen, die Consolatrix Afflictorum in ihren schönsten Kleidern farbig auf einer Briefmarke zu sehen“, so Emile Espen, der die Stadtpatronin als ein Teil unseres Patrimoniums versteht.

Marc JECK
 
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