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Jahr A (2022-2023)  
20. April 2023

Lasst uns den Blick nach vorne richten!

Kommentar zum 3. Ostersonntag von Daniel Graul (23.4.2023)

So wie ein Strohhalm in einem Wasserwirbel sich ständig im Kreis bewegt, so kreisen auch die Jünger mit ihren Gedanken ständig im Kreis. Sie sind in ihrer Trauer und an ihre Gewohnheiten so gefesselt, dass die Botschaft von der Auferstehung Jesu und von dem Neuen Leben ihre Herzen gar nicht erreichen kann. Sie sind schlicht und einfach am Karfreitag stehen geblieben.

Finden wir uns nicht in diesem Verhaltensmuster wieder? Es gibt verschiedene Art und Weisen wie man mit Veränderungen und Neuem umgehen kann. Aber oft werden wir hier von einem Bedauern überfallen. Wir vermissen das Vorher. Wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir uns schwertun, uns auf das Neue einzulassen. Und oft kommt es noch schlimmer, wir bedauern uns selbst.

Ist uns nicht bereits aufgefallen, dass wir uns heute in einer Zeit des Lamentierens befinden? Wir befinden uns nunmal in einer neuen Zeitenwende. Gerne wird behauptet, dass früher alles besser war. Sicher, nicht alles was früher war, ist schlecht. Da gibt es so vieles, wo es sich weiterhin lohnt, sich dafür einzusetzen. Was uns bis dato Orientierung und Sicherheit gab, darf nicht aufgegeben werden. Aber ich denke, wir sollten ein wachendes Auge haben, um wahrzunehmen, was Neues entsteht. Diesem müssen wir die Chance geben, dass es sich zumindest entfalten kann. Nicht alles Neue ist schlecht. Wenn wir wie die Emmausjünger nur in die Vergangenheit zurückblicken, dann verlieren wir den Blick für das Neue und für die Zukunft.

Die Emmausjünger sind in ihrem Selbstmitleid so gefangen, dass sie für die Anwesenheit des auferstandenen Christus blind waren. Das neue österliche Leben hat keine Chance sich zu entfalten.

Wenn der Strohhalm im Wasser sich nur noch im Kreis bewegt, dann braucht dieser einen kleinen Schubs und schon treibt er im Wasser weiter. Auch die beiden Jünger bekommen durch Jesus einen Ruck, indem Jesus ihnen die Heilige Schrift auslegt. So werden den Jüngern die Augen geöffnet. Der Höhepunkt ist, dass sie schlussendlich Jesus beim Brotbrechen erkennen.

Jetzt begreifen sie, dass nicht der düstere Karfreitag das letzte Wort behält, sondern die Auferstehung Jesu. Und so laufen sie zurück nach Jerusalem um allen zu erzählen, wie ihnen die Augen geöffnet wurden.

Auch wir brauchen manchmal einen Ruck in unserem Alltag, damit wir den nötigen Ansporn haben, wieder nach vorne zu schauen um uns dem Neuen und dem Leben stellen zu können, damit wir wieder in den Strom des Lebens zurückfinden.

Lassen wir uns von der frohen Osterbotschaft aber auch von den Werten in den Evangelien anspornen, damit wir einen neuen positiveren Blick für die Zukunft bekommen. Bleiben wir nicht stehen, sondern geben wir dem Neuen eine Chance. Lassen wir uns durch das Wort Gottes und durch die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus in der Heiligen Eucharistie stärken, damit wir uns den Anforderungen im Alltag stellen können.

Daniel GRAUL
daniel.graul@cathol.lu
 
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