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5. Januar 2016

Lebensweisheit und Gottes Wort

03.01.2016

Mt 2, 1-12

Die Geschichte der heiligen drei Könige, wie sie genannt werden, ist bekannt. Aus dem fernen Osten kommen Sterndeuter nach Jerusalem und suchen nach dem neugeborenen König der Juden. Ihr Wissen um diesen außergewöhnlichen König haben sie vom aufmerksamen Beobachten des Sternenhimmels. Betrachten der Sterne schärft den Blick für das Ganze, und in diesem Ganzen erkennen die Magier aus dem Morgenland die Wichtigkeitder Geburt dieses neuen Königs der Juden.

Sie zögern deshalb nicht den langen und beschwerlichen Weg nach der Hauptstadt Jerusalem anzutreten. Ihr Ziel ist ihnen gegeben: dem neuen König zu huldigen und ihm ihre Geschenke zu überreichen, wohl wissend dass sich mit diesem König etwas ganz Einzigartiges, etwas Weltumwerfendes verbindet.

Jerusalem also ist ihr Ziel, denn wo sonst sollten sie dem neuen König der Juden begegnen? Jerusalemaber scheint nichts zu ahnen von dem weltbewegenden Ereignis, das sich im Lande abspielt. Herodes hat die Macht und will sie auch behalten. Von diesen Fremden beunruhigt, lässt er in den Heiligen Schriften nachforschen. Und siehe: Der neue König, der Messias, soll unweit von Jerusalem, in der Davidstadt Bethlehem geboren werden, so die alten Propheten.

Dorthin sollen sich also die Fremden auf den Weg machen, und wenn sie den gesuchten König gefunden haben, sollen sie zu Herodes zurückkommen, damit auch er hingehe, um zu huldigen, sagt er; um das Kind umzubringen, ist sein wirklicher Plan. Der Stern, den die Fremden haben aufgehen sehen, sowie das Prophetenwort der Bibel führen sie zum Kind und seiner Mutter. Voll Freude werfen sie sich vor dem neugeborenen König nieder, erkennen ihn als neuen welt- und menschheitsverändernden König an und übergeben ihm ihre Geschenke:
Gold, Weihrauch und Myrrhe. Durch diese Begegnung reich beschenkt, kehren sie zurück in ihr Land, auf einem andern Weg, ohne Herodes wiederzusehen.

Was uns Matthäus hier in seinem Evangelium aufgeschrieben hat, ist ein wahrhaftiger Zugang zu Gott: ehrliches Suchen nach Wahrheit, sich nicht vom Weg abbringen lassen, sich nicht scheuen sowohl die menschliche Weisheit und Wissenschaft, wie auch die Heilige Schrift zu benutzen, um die Wahrheit über Gott, die Welt und die Menschheit zu erfahren und die eigene Existenz dann im Lichte Gottes neu zu deuten.

Hätten die Weisen aus dem Morgenland sich auf den Weg gemacht, ohne ihre Sehnsucht im Sternenhimmel bestätigt zu sehen? Hätten sie das Kind gefunden, ohne sich bei den Schriftgelehrten zu erkundigen?

Sicher, menschliches Wissen und Gottes Wort allein genügen noch nicht, den Lebensweg ehrlich zu gestalten, doch Vorbedingungen für eine verantwortungsbewusste Auseinandersetzung mit Leben und Gesellschaft sind sie allemal.

Deshalb soll auch weiterhin Wert darauf gelegt werden, dass in unsern öffentlichen Schulen menschliches Wissen und Gottes Wort fachgerecht unterrichtet werden. Wie sich daraufhin ein jeder entscheidet, ist persönliche Angelegenheit, genausowie damals für Herodes und für die Weisen aus dem Morgenland.

(Quelle: Luxemburger Wort)

Jean-Jacques FLAMMANG SCJ
 
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