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Wegweiser Jahr B (2017-2018)  
14. August 2018

„Das Fest Mariä Himmelfahrt ist nicht geplant…“

Wegweiser zu Mariä Himmelfahrt (15.08.2018)

„Gott ist die Ewigkeit, Gott ist die Wahrheit, Gott ist die Heiligkeit – er hat nichts, er ist alles – das ganze Herz fasset ihn, aber kein Gedanke. Die Schöpfung hängt als Schleier, der aus Sonnen und Geistern gewebt ist, über dem Unendlichen, und die Ewigkeiten gehen vor dem Schleier vorbei und ziehen ihn nicht weg von dem Glanze, den er verhüllet.“

So schreibt der Dichter Jean Paul in seinem Werk Hesperus, und so in etwa empfinden wir, wenn wir über Gott nachsinnen. Das ganze Herz fasset ihn, aber kein Gedanke. Aber wohin mit unserer Sehnsucht, unseren Gedanken, wenn alle Theologie uns nur verwirrt?

Nicht von Gott weg, sondern auf einem anderen Wege zu Ihm hin.

Maria geht uns voran. Alles, was der Mensch von Maria gedacht, geträumt, geglaubt hat, erhofft er sich von Gott, dem so schwer Zugänglichen. Gott fürchten wir, aber es gibt keinen Text, in dem ein Mensch Maria als zornig, strafend oder in irgendeiner Form bedrohend empfunden hätte. Und so ist es wohl richtig, was der Priester Heinrich Spaemann zu dem „Feste der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“ anmerkte:

„Das Fest Mariä Himmelfahrt ist nicht geplant, nicht gemacht, sondern entstanden, gewachsen. Dogmatische Definitionen haben es nicht bedingt, sondern sind aus ihm hervorgegangen. Es hat seine Wurzeln ebenso im menschlichen Herzen wie in der biblischen Offenbarung. Was im Innersten der Kreatur verborgen ist, was unendlich über sie hinausweist, das empfindet der Mensch, das wird zur wirklichen Sehnsucht in ihm. Das Fest ihrer Aufnahme in den Himmel – ihrer vollendeten Umgestaltung in Christus und durch ihn in Gott hinein – ist für den Glauben mehr als nur ihr Fest. Es begreift uns ein, unsere Berufung – unser Ziel, unsere innerste Wirklichkeit. Wir sind die Welt auf dem Wege zur Verklärung. Und Maria ist der Erstling derer, auf die Ostern übergriff.“

Quelle: www.wort.lu

Emmanuel GOERGEN
 
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