Gewalt zum Thema gemacht

„Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt.“ Mit diesem Zitat aus dem Propheten Habakuk ist der erste Beitrag in der neuesten Ausgabe von „Bibel heute“ überschrieben. Die Zeitschrift des Katholischen Bibelwerks e.V. setzt sich in dem Themenheft mit Gewalttexten der Bibel auseinander. „Die Bibel verschließt nicht die Augen vor dem Teufelskreis der Gewalt“, heißt es im Editorial, deshalb dürfe man als Bibelleser auch nicht die Gewalttexte der Bibel ausblenden.

Dem alten Vorurteil, dass Gewalt vor allem das Alte Testament kennzeichne, wird inhaltlich, aber auch mit dem Aufbau des Heftes widersprochen. Der erste Hauptbeitrag macht auf die zentrale Erzählung aller Evangelien aufmerksam: die Passionsgeschichte.

Neben Interviews und Beiträgen, die den Hintergrund bestimmter Bibeltexte erklären, gibt es auch andere Formen, die Bibeltexte zu erschließen, zum Beispiel indem aus der Sicht der Tamar die Vergewaltigung durch einen Verwandten geschildert wird. Oder es werden Modelle beschrieben, wie sich Gewalttexte einordnen und lesen lassen.

Zentrale Texte, die oft von Kinderzeit an bekannt sind, wie etwa die gerade noch verhinderte Opferung des Isaak, Kain und Abel oder der Tod der Ägypter im Schilfmeer, werden in persönlich gehaltenen Beiträgen der Autoren erschlossen. Und es gibt biblische Gegentexte, die zur Überwindung der Gewalt beitragen, aus denen am Schluss des Heftes
Zitate zu lesen sind.

Im Praxisteil des Heftes geht es um Ideen, wie man sich in der persönlichen oder gemeindlichen Praxis weiter mit dem Thema befassen kann.

Hinweis:
Heft 209 (Gewalttexte der Bibel – ein Ärgernis?): Die Zeitschrift „Bibel heute“ geht an die Mitglieder des Katholischen Bibelwerks e.V. und kann auch einzeln oder als Sammelbestellung bezogen werden bei:
Katholisches Bibelwerk e.V.
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