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Laudato Si’  
19. Juni 2015

Enzyklika „Laudato Si’“: „Ganzheitliche Ökologie als neues Paradigma der Gerechtigkeit“

Drei Fragen an Gérard Kieffer, Umweltbeauftragter der Katholischen Kirche in Luxemburg

Drei Fragen an Gérard Kieffer, Umweltbeauftragter der Katholischen Kirche in Luxemburg und Referent im „Service de la Pastorale“
 

Die Enzyklika „Laudato Si’“ (Enzyklika „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“) von Papst Franziskus wurde am Donnerstag, dem 18. Juni, offiziell vorgestellt.
Es handelt sich um einen dichten Text verteilt auf 6 Kapitel und 220 Seiten, insbesondere wegen seiner Tragweite. Was macht für Sie die Originalität des Textes aus?

Die Originalität der Enzyklika liegt weniger darin, dass sie Spektakuläres zu bieten hätte, sondern vielmehr in der expliziten Verknüpfung von Umweltthemen mit den sozialen Fragen unserer Zeit: gerechte Verteilung, Zugang zu natürlichen Ressourcen, Gemeinwohlorientierung, …).

Eine ganzheitliche Ökologie soll als neues Paradigma der Gerechtigkeit etabliert werden. Besonders wird der Text auch dadurch, dass er nicht direkt Lösungen vorschlägt, „da es nicht Sache der Kirche ist, endgültige Antworten zu geben“. Im Vordergrund steht vielmehr der Dialog aller Akteure, denn Analysen allein führen nicht zu Lösungen.

Den Kern von Laudato Si’ bildet die Frage: „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“. Welchen Impakt messen Sie diesem Dokument zu, auf das es bereits viele Reaktionen gibt?

Ein Impakt wird sicher die Stärkung der Initiativen jener sein, die sich seit Jahren für eine ganzheitliche Sicht von Umwelt- und Gemeinwohlfragen einsetzen.

Die Frage der Gerechtigkeit kann nicht von jener des Schutzes der Umwelt getrennt werden. Auch werden jene Christen, die sich politisch in diesen Fragen engagieren explizit ermutigt, sich verantwortlich und intensiver für Veränderungen einzusetzen.

Die sehr positiven Reaktionen aus den unterschiedlichsten Ecken lassen vermuten, dass Papst Franziskus auch eine Tür für einen vielleicht kontroversen aber konstruktiven Dialog geöffnet hat und dass die Menschen ihm das abnehmen.

Es wird jetzt an uns liegen, wie wir uns packen lassen und das Gespräch suchen.

Auch von der Erzdiözese Luxemburg werden ökologische Projekte umgesetzt. Bietet sich die Enzyklika zumindest in einigen Punkten als „Roadmap“ für die zukünftige Umweltarbeit der Erzdiözese an?

Die meisten Initiativen im Bereich der Ökologie finden sich auf lokaler Ebene, wie z.B. bei der nachhaltigen Ausrichtung von Veranstaltungen und Festen, im Bereich der Sekretariate oder des Engagements von Christen in Vereinen und in der Gemeindepolitik.

Seit Jahren führen wir mit dem Rat Christlicher Kirchen in Luxemburg die SchöpfungsZeit im September durch. Die Projekte im Bereich der Entwicklungshilfe der diözesanen Werke werden schon seit einiger Zeit auch nach nachhaltigen Kriterien durchgeführt. Alle diese Engagements bekommen durch „Laudato Si’“ Aufwind.

Die Diözese ist jedenfalls entschlossen, ihre Bemühungen in den Bereichen der nachhaltigen Bildung und Projektentwicklung zu intensivieren.

 
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