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Jahr B (2023-2024)  
30. November 2023

Pass op! Pass dach op!

Kommentar zum 1. Adventssonntag von Fränk Strock (3.12.2023)

Wie oft haben wir diesen Satz gehört oder ihn selbst ausgesprochen? An diesem 1. Adventssonntag bekommen wir ihn auch von Jesus mit auf den Weg. Er zeigt uns die Richtung an, in welche wir schauen bis Weinachten, und darüber hinaus. Denn wachsam und aufmerksam sollten wir als Christen immer sein. In unserer Taufe wurden wir unter anderem zu Propheten gesalbt. Bei einer Taufvorbereitung bekam ich auf die Frage, was denn ein Prophet sei, die Antwort: ein Bote, ein Überbringer!

Als Propheten sind wir zuerst Gottes Botschafter; Menschen, die Gottes Wort hören und es Anderen übermitteln. Dazu müssen wir unsere Bibeln wieder aus dem Bücherregal nehmen und darin lesen, angefangen mit den Evangelien (für Neulinge, am besten mit dem Markusevangelium). Meine ersten Lesezeiten in der Bibel habe ich immer mit einem kleinen Gebet begonnen: „Ich werde das, was hier steht, nur dann verstehen, wenn du, Gott, es mir erklärst.“ Manches war schnell klar für mich, anderes brauchte zusätzliches Gebet. Wichtig war aber besonders, was zu meinem Herzen sprach (und immer wieder neu spricht), und wo ich die Frage stellen konnte: „was willst Du mir sagen?“ In der Mädchenschule haben wir nun öfters Freundschaftsbänder verteilt auf denen WWJD stand: what would Jesus do? (Was würde Jesus tun?) Eine Frage, die wir uns immer wieder stellen sollten.

Eine zweite Aufgabe der Propheten wird uns in Ezechiel 3,17 beschrieben: „Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben.“ Wir sind eingeladen nicht nur wachsam für Gottes Wort zu sein, sondern auch gut auf unsere Mitmenschen aufzupassen. Denn, so heißt es weiter, wenn einer vom richtigen Weg abweicht, so sollten wir ihn mit Wohlwollen und Gutmütigkeit darauf hinwiesen. Wenn Ezechiel dies nicht tut, ist er mitschuldig (3,18b). Als die heutigen Propheten können wir darauf vertrauen, dass wir durch die regelmäßigen Begegnungen mit Gott und seinem Wort, die Weitsicht erlangen, andern die Konsequenzen ihres Handelns darzulegen.

Dann haben die Propheten auch das Kommen des Messias vorausgesagt, mit einigen Details, die wir im Leben Jesu wiederfinden. Dies sind Aussagen, die den Mitmenschen Hoffnung machen. In einer Zeit, in der eine Krise die andere jagt, und viele nicht mehr ein und aus wissen, Angst vor der Zukunft haben, sollten wir Hoffnungsträger sein für andere. Natürlich leiden auch wir in diesen Krisen mit: an der Teuerungsrate und der Erhöhung der Zinsen kommen auch wir nicht vorbei; die Angst, dass der Frieden in unseren Ländern durch den Ukrainekrieg oder den Nahostkonflikt bedroht wird...

Durch die regelmäßige Begegnung mit Gott legt Er einen tiefen Frieden in uns, der durch die Hoffnung getragen wird, dass Gott es richten wird, auch wenn wir jetzt unsicher sind.
Möge Gott dir, lieber Leser, aber auch all deinen Angehörigen immer wieder neu eine tiefe Begegnung mit Ihm schenken, so dass du deiner Rolle als getaufter Prophet gerecht werden kannst.

Eine gesegnete Adventszeit!

Fränk STROCK
frank.strock@cathol.lu
 
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