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Bicher-Rezensiounen . Recensions de livres  
1. März 2024

Annette Jantzen: „Leben, das wächst. Schwangerschaft und Spiritualität.“

Religiöses Buch des Monats Februar 2024

Dass im Bauch einer Schwangeren neues Leben heranwächst, ist trotz allen medizinischen Wissens noch immer Grund zum Staunen. Weder schwanger werden noch der glückliche Ausgang einer Schwangerschaft sind selbstverständlich; das wachsende Leben bleibt unverfügbar. Über dieses Gebiet in ihrem Körper hat die Schwangere plötzlich keine Kontrolle mehr. „Ein ungeborenes Kind kann uns zeigen, wer wir sind“, schreibt Annette Jantzen in ihrem spirituellen Schwangerschaftsbegleiter. „Wir sind im Werden, und angewiesen auf das Leben, das uns umgibt, wir sind gefährdet und geborgen. Schwanger zu sein heißt dann, deutlicher als sonst im Leben auf beiden Seiten zu stehen: selbst angewiesen zu sein und diejenige, auf die ein anderes Leben angewiesen ist, Geschöpf zu sein und selbst neuem Leben ins Dasein zu helfen, körperlichen Prozessen ausgesetzt zu sein und sie aktiv zu erleben.“

Mit Gebeten, „sortierenden Texten“ und Erfahrungsberichten formuliert Annette Jantzen Anstöße, diese spirituelle Seite der Schwangerschaft zu entdecken und Worte dafür zu finden.

Jantzen verschweigt dabei auch die anstrengenden und beängstigenden Seiten einer Schwangerschaft nicht. Wie große Freude gehören auch Sorgen, Anstrengung, Nöte zu einer Schwangerschaft – letztlich kommt es darauf an, wie frau damit umgeht. Die körperliche Seite der Schwangerschaft ist für sie ein wichtiger Teil des spirituellen Erlebens. Auch einer Schwangerschaft, die nicht gut ausgeht, ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Jantzens Gebetstexte tragen dem Rechnung: sie drücken Freude und Hoffnung genauso aus wie Sorgen und Mühen:

„Meine Gedanken fahren Sorgenkarussell. / Ob es bleibt, / ob alles gutgeht, / wie es werden wird. / Ob ich das schaffen werde. / Ob es noch da ist. / Fahr mit mir Sorgenkarussell, bitte. …“.

Eine gute Ergänzung der vorformulierten Gebete sind die „Wortwolkengebete“, die eine Mischung aus Gebet und Meditation sind und helfen, Gedanken an Gott zu formulieren, wenn die vorformulierten Gebete nicht passen.

Wer Annette Jantzen (Blog und Buch „Gotteswort, weiblich“) kennt, weiß, dass es zu ihren Anliegen gehört, eine patriarchale, einseitig männliche Rede von Gott zu überwinden. Darum setzt sie in ihrem Schwangerschaftsbegleiter auf weibliche Gottesanreden (Freundin, Schöpferin, Ewige) und verfremdet das Wort G*tt durch ein Sternchen, um deutlich zu machen, dass G*tt menschliche Kategorien sprengt und unverfügbar ist.

Annette Jantzens Schwangerschaftsbegleiter gründet auf einer einladenden, lebensnahen Spiritualität, die Gott als Freund des Lebens zeigt und damit vielen Menschen einen Zugang zu dieser Dimension ermöglicht. (Borromäusverein)

Als „Religiöses Buch des Monats“ benennen der Borromäusverein, Bonn, und der St. Michaelsbund, München, monatlich eine religiöse Literaturempfehlung, die inhaltlich-literarisch orientiert ist und auf den wachsenden Sinnhunger unserer Zeit antwortet.

 
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