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Jesu Taten gehen weiter: ein neuer Kommentar zur Apostelgeschichte
von Prof. Thomas P. Osborne
Frisch aus der Druckerpresse ist soeben im Kath. Bibelwerk e.V. erschienen der 5. Band der Kurz-kommentarreihe zu den Evangelien und zur Apostelgeschichte.
Unter dem Titel „Jesu Taten gehen weiter“ wird zum einen von Michael Hartmann eine sehr eng am griechischen Urtext orientierte wörtliche Übersetzung angeboten, die dennoch lesbar ist und vor allem in Sinnzeilen und Abschnitten so gesetzt und gegliedert ist, dass Sprache, Stil, Zusammenhänge und vor allem die chiastischen Strukturen (Klammern mit gleichen Motiven, die über ganze Textblöcke hinweg gehen), die der Verfasser so liebt, gut erkennbar sind.
Zum anderen wird von Thomas P. Osborne zu dem jeweiligen Bibelabschnitt auf der gegenüberliegenden Doppelseite ein Kurzkommentar geboten, der sowohl die großen theologischen Linien aufweist wie auch Einzelerklärungen zu Personen, Orten, Strukturen, Leitmotiven, und wo es der Platz erlaubt, auch geistliche Impulse. Der Kommentar ist wissenschaftlich und doch gut verständlich, komprimiert.
Der Judenchrist, den wir Lukas nennen, vermutlich aus der griechischen Diaspora, der die griechische Übersetzung des AT, die sog. Septuaginta, wie auch die griechische Literatur bestens kennt, hat von Anfang an ein Doppelwerk geplant und dieses kunstvoll durchkomponiert. Entsprechend anderen großen literarischen Werken hat er den ersten Band, das Lukasevangelium, für die Hauptperson (Jesus) und ihr Wirken reserviert und den zweiten dem Wirken der Schüler-innen in seiner Nachfolge. Das ganze Werk geschieht unter der Führung des Geistes. Da sowohl der Kommentar des Lukasevangeliums wie auch der Kommentar der Apostelgeschichte in der Reihe vom selben Exegeten geschrieben ist, der die großen Linien im Doppelwerk besonders herausstellt, können die Lesenden hier in einmaliger Weise dem Verfasser Lukas auf die Spur kommen.
Der Kommentar erschließt die Anfänge der Kirche als Vision und Wirklichkeit, in Auseinandersetzungen und Entwicklungslinien, mit adressatengerechter Verkündigung. Neu und anders als bei bisherigen Kommentaren ist die Gliederung sowie die Begründung für nur zwei große Missionsreisen des Paulus im Gegensatz zu den sonst in der Literatur üblichen drei. Dass der Weg des Wortes Gottes nicht nur eine interne christliche Vision ist, sondern sich im polytheistischen Umfeld trotz harter Bekämpfung durchsetzt, ist eindrücklich.
Die Aufmachung ist praxisorientiert. Dazu gehören ein Anhang mit Landkarten und eine ausklappbare Gliederung. Übersetzung und Kommentar dienen Einzelnen, die eine schnelle Orientierung ohne großen Zeitaufwand suchen oder die eine Zeitlang eine Bahnlesung machen wollen, um dieses biblisches Buch zu entdecken. Auch Bibelgruppen in Gemeinden profitieren, wenn sie Impulse aus der Anfangszeit der Kirche suchen für neue Perspektiven oder die Lesungen aus der Apostelgeschichte in der Osterzeit (kirchliche Leseordnung) erschließen möchten. Da Lukas positive Beispiele für Männer und Frauen gleichgewichtet liebt, die freimütig im Geist Jesu auftreten, kann man beim Lesen nur gewinnen.
Anneliese Hecht
Jesu Taten gehen weiter. Die Apostelgeschichte aus dem Urtext übersetzt von Michael Hartmann und kommentiert von Thomas P. Osborne, 288 Seiten, Stuttgart, Kath. Bibelwerk e.V. 2015, 288 S., ISBN 978-3-940743-85-5, 24,80 €.
Im 2013 in 2. Auflage erschienen: Die lebendigste Jesuserzählung: Das Lukasevangelium aus dem Urtext übersetzt von Rudolf Pesch und kommentiert von Thomas P. Osborne, 2., erw. Aufl., Stuttgart, Katholisches Bibelwerk, 2013, 296 p., ISBN 978-3-940743-87-9, 24,80 €.
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