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Elmar Simma: Damit sich alles gut fügt. Den Fragen des Lebens nachgespürt
Religiöses Buch des Monats März 2021
Wir sehen uns im Lauf unseres Lebens mit unzähligen Fragen konfrontiert - manche von ihnen tauchen immer wieder auf und betreffen uns in ganz unmittelbarer und besonders herausfordernder Weise. Der bekannte österreichische Autor Elmar Simma geht in seinem neuen Buch „Damit sich alles gut fügt“ in drei Abschnitten auf einige dieser „Fragen des Lebens“ ein, die ihm als langjährigem Seelsorger immer wieder gestellt wurden. Da sind zunächst die drängenden individuellen „Lebensfragen“, z.B.: Was ist im Leben wesentlich? Wer bin ich? Was hilft mir, die Angst zu überwinden? Was kann ich gegen meine Einsamkeit tun? Schließlich auch sehr deutlich: Warum soll ich mein Lebensende nicht selbst bestimmen? Die Antworten, die der Autor vorschlägt, sind keine Ergebnisse rein theoretischer Überlegungen, vielmehr entspringen sie großteils aus einer Reihe von konkreten Begegnungen des Seelsorgers mit kranken, alten oder von Schicksalsschlägen getroffenen Menschen und auch mit Sterbenden, sie arbeiten mehr mit lebenspraktischen Beispielserfahrungen als mit theologischen Argumenten - und vermögen gerade dadurch zu überzeugen.
Es sind wirklich lebenskluge Ratschläge, die allerdings am entscheidenden Punkt jeweils über das bloß Weltliche hinausgehen und darauf verweisen, dass die einzig wirklich befreiende und dem Menschen genügende Antwort in der vertrauensvollen Öffnung auf Gott und seine grenzenlose Liebe hin bestehen kann. So stimmt etwa der Autor zwar der verbreiteten Meinung zu, dass wir unserem Leben selbst einen gewissen Sinn geben können durch sinnvolles Verhalten, hält aber andererseits fest, dass unser Leben immer schon einen Sinn und Wert hat, weil wir von Gott grundsätzlich angenommen und geliebt sind, ganz unabhängig von unserem Tun und trotz all unserer Mängel. Wir dürfen darum am Ende, ist Elmar Simma überzeugt, auch „unfertig“ sterben, den „ungelösten Rest dürfen wir ruhig Gott überlassen“, der in seinem Erbarmen alles zum Guten fügen wird.
So führt der erste Abschnitt über die Lebensfragen aus sich heraus weiter zu der Mitte des Buches, den „Gottesfragen“. Auch hier spielen eher Glaubenserfahrungen - eigene, die von Bekannten oder aus der Hl. Schrift - eine Rolle als theologische Argumente, wenn die großen Fragen behandelt werden: Wie kann Gott das zulassen? Was kommt nach dem Tod? Kann man Gott erfahren? Dabei werden viele gewohnte Missverständnisse (etwa über die Hölle und das Jüngste Gericht) entkräftet, zugleich weist der Autor immer wieder darauf hin, dass es auf diese Fragen stets nur vorläufige, unfertige Antworten geben kann - weil die letzten Antworten eben nur Gott zu geben vermag. Im Vertrauen auf den liebenden Gott, den Jesus uns verkündigt hat, kann man aber jedenfalls auch die „Zukunftsfragen“, die der dritte Teil enthält, in Zuversicht angehen, welche konkreten Sorgen um das eigene Leben, die Mitmenschen und die ganze Welt uns auch bewegen mögen: „Wir dürfen an eine gute Zukunft glauben, weil Gott uns unaufhörlich sucht, auch in unseren Verlorenheiten und Untergängen“.
Das auch schön gestaltete kleine Buch ermutigt seine Leser/innen in vielfacher Weise: zunächst einmal dazu, sich den Lebensfragen auch zu stellen und sie nicht zu verdrängen, zum anderen aber auch zu hoffnungsvollen Lebensantworten, deren Zuversicht - fernab von jedem weltfremden Zweckoptimismus - gerade aus dem Bewusstsein genährt wird, dass unsere eigene Antwort letztlich immer unzulänglich bleiben wird - und darf. Und schließlich ermutigt es auch angesichts von Älterwerden und Tod, dieses unvermeidliche Lebensschicksal gelassen und dankbar anzunehmen und voll Zuversicht und ohne Versagensangst einem liebenden Gott entgegenzugehen. Man kann sich nur wünschen, dass ganz viele Leser/innen dieses Trost und Hoffnung vermittelnde Buch für sich entdecken werden!
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