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Jahr B (2017-2018)  
7. April 2018

Morgen ist Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit

Kommentar zum Sonntag (8.04.2018)

Johannesevangelium (29, 19-31)

Am Sonntag nach Ostern werden in den Kirchen die ersten Christengemeinschaften vorgestellt, so wie sie uns in der Apostelgeschichte beschrieben werden. Ganz neu ist die religiöse Erfahrung, die die Menschen damals gemacht haben: Gott ist Liebe, und diese Liebe zeichnet sich vor allem durch Barmherzigkeit aus. Gott hat wirklich ein Herz, ein erbarmendes Herz für die Menschen: er sieht, was den Menschen fehlt und was sie brauchen, und er bleibt nicht untätig.

Gemerkt haben es die ersten Christen dadurch, dass ihre Gemeinschaft ein Herz und eine Seele geworden ist. Sie sind einander nicht mehr fremd, und allgemeine „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ einander gegenüber ist stark gebremst worden. Ein neuer Geist weht in den neuen Gemeinschaften, ein Geist der gegenseitigen Aufmerksamkeit, ein Geist des Einsatzes einer für den andern, ein Geist der guten Ideen, ein Geist der Fürsorge und Hilfe ... Die ersten Christen haben festgestellt: keiner von uns leidet mehr Not, denn wir teilen unter einander, so dass ein jeder das hat, was er zum Leben braucht.
Schenken und Verteilen: was früher schwer und fast unmöglich war, ist jetzt leicht geworden. Aber wieso auf einmal? Woher ist dieser neue beseelende Geist in die Gemeinschaften gekommen?

Die ersten Christen hatten von der Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen gehört. Jesus, der zu Tod gequält wurde, ist nicht tot, sondern lebt. Thomas hatte es nicht glauben können. Doch dann begegnet ihm der Auferstandene inmitten der andern Jünger und zeigt ihm seine Wunden an Händen und Füßen, und seine offene Seite, die auf sein barmherziges Herz hindeutet.

Kein Zweifel mehr für ihn: Jesus lebt. Und kein Zweifel für alle anderen Jünger: Jesus schenkt ihnen seinen Geist, den Geist, aus dem er gelebt und gewirkt hat. Dieser Geist ist ansteckend und führt immer mehr Menschen zusammen, damals die ersten Christengemeinschaften, heute die unzähligen Gläubigen, die weltweit im Gebet versammelt immer wieder neu verstehen: Gott schenkt uns seinen Geist, und dieser lässt uns begreifen und erfahren, dass Gott ein Herz hat für die Menschen.

Im Heiligen Jahr 2000 hat Papst Johannes Paul II. den Sonntag nach Ostern als Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit eingesetzt. Heute ist Barmherzigkeit zum zentralen Wort der christlichen Verkündigung geworden. Papst Franziskus liebt es sehr, und er verlangt von den Gläubigen, dass sie barmherzig Barmherzigkeit verkünden, besonders an die Ränder der heutigen Gesellschaften, Ränder, die so immer mehr zum Mittelpunkt des Wirkens Gottes werden.

So wie die ersten christlichen Gemeinschaften, durch Gottes Geist gestärkt, ein Herz und eine Seele wurden, so soll unsere Welt immer mehr, ein Herz und eine Seele werden. Wir sind noch weit davon entfernt, und trotzdem dürfen wir nicht aufhören, das Gute zu sehen und helfen es zu verwirklichen, ganz im Sinne der Barmherzigkeit Gottes.

Jean-Jacques FLAMMANG SCJ
 
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