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Oppe Kierchen . Églises ouvertes  
31. Juli 2020

Summer vun den Oppene Kierchen 2020 (V)

D’Kierch op der Bollenduerfer-Bréck

Die Maria Himmelfahrt Kirche von Bollendorf-Brück

Bollendorf liegt im sehr beliebten deutsch-luxemburgischen Naturwanderpark, wo sich „d’Sauer durch d’Fielse brécht“. Die kleine Luxemburger Schweiz bietet Erholung und Abenteuer. Die Geschichte der Kirche von Bollendorf-Pont (Gemeinde Berdorf) ist nicht zu trennen von der Schicksalsgeschichte des Dorfes und seiner Einwohner.

Bollendorf war einst ein Ort dies- und jenseits der Sauer, Teil des Herzogtums Luxemburg, wobei der diesseitige Teil sehr bescheiden war. Jenseits hatte es schon mindestens zu Römerzeiten eine Besiedlung gegeben. Durch den Wiener Kongress von 1815 allerdings wurde die Sauer hier zur Grenze und damit der Ort geteilt, der kleinere Teil erhielt den Namensanhang –Brück oder auch -Pont. Die Grenze aber spielte zu jener Zeit im Alltag keine Rolle, es wurde Luxemburgisch gesprochen, hin und her geheiratet und Geschäfte getätigt, die Schule und die Messe gemeinsam auf deutschem Gebiet besucht, obwohl die Einwohner diesseits jetzt Pfarrkinder von Berdorf waren. Doch die beiden Weltkriege verkomplizierten die Beziehungen. Nachdem bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Schule auf Luxemburger Seite errichtet worden war, dachten die Einwohner jetzt über den Bau einer eigenen Kirche nach. Staat und Gemeinde kamen dem Wunsch schliesslich nach und die Planung konnte beginnen. Doch die Zeit der grossen Kirchenbauten im Luxemburg des 19. Jahrhunderts, wo Antoine Hartmann und Charles Arendt die hauptsächlich neogotischen Gebäude nur so in der Landschaft spriessen liessen, war vorbei. Welchen Stil brauchte ein Kirchengebäude in der neuen Aufbruchzeit nach dem 2. Weltkrieg? Es war die Zeit für einen neuen Stil.
Der junge Staatsarchitekt Constantin Gillardin, welcher in Zürich studiert hatte, entwarf die erste Kirche der Moderne für Luxemburg. Eine bescheidene Kirche mit scheinbar wenigen Fenstern und doch hell im Chorbereich, mit schrägen Wänden und doch nicht schief, flach und doch nicht beengend. Hoch ragt ein freistehender Turm davor in die Höhe, welcher stolz die Unabhängigkeit von der jenseitigen Kirche proklamiert.
Die Weihe erfolgte 1954 durch Bischof-Koadjutor Lommel.
An der Chorrückwand befindet sich ein Bild in Scraffito-Technik des Luxemburger Künstlers Ben Heyart (1927-2009), gestiftet von den katholischen Frauen. Maria Assumpta mit vier huldigenden Engeln.
Der Kreuzweg in Freskotechnik stammt von dem Luxemburger Künstler Edmond Goergen (1914-2000)

Laure Simon-Becker

 
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