lb | fr | pt | en | de |
Summer vun den Oppene Kierchen 2020 (VIII)
D’Kierch Hl. Remigius zu Käerch
Die Kirche Sankt Remigius in Koerich
Die frühere Dekanats- und Pfarrkirche von Koerich ist, nach Meinung der Autorin, eine der schönsten Dorfkirchen des ganzen Landes. Sie steht seit 1968 unter Denkmalschutz.
Der untere Teil des Kirchturms mit dem großartigen Eingangstor stammt von 1727. In den Nischen darüber befinden sich die Statuen der beiden Kirchenpatrone, dem Hl. Remigius, Bischof von Reims, und der Heiligen Luzia. In der Mitte steht die Muttergottes als Consolatrix afflictorum.
Das barocke Kirchenschiff stammt von 1747. Es entstand unter der Regie des Dorfpfarrers J.-P. Ningels, mit Baumaterial aus nahegelegenen Steinbrüchen. Der markante Zwiebelturm wurde erst etwas später aufgesetzt.
Im Turm schlagen bis heute zwei Glocken, welche aus der St. Nikolauskirche (abgerissen 1779) in Luxemburg-Stadt stammen. Bei der Größeren handelt es sich um eine der ältesten noch im Einsatz befindlichen Glocken Luxemburgs. Sie wurde 1594 gegossen.
Der Hauptaltar sowie die beiden Nebenaltäre wurden 1755 von dem Bildschnitzer André Doyé aus Diekirch sowie dem Schreiner Fridgen Biver aus Koerich angefertigt. Sie stellen ein reiches religiöses Programm dar. Seit dem Konzil von Trient (16. Jh.) sollte die ewige himmlische Herrlichkeit prächtig dargestellt werden.
Auf dem Antependium (unterster Teil des Hochaltars) erkennt man die Verkündigung Mariens.
Im Mittelteil ist die Himmelfahrt Mariens von Jean-Pierre Hamper (1882) dargestellt.
Über dem Tabernakel befinden sich die Symbole von Glaube (Kreuz), Hoffnung (Anker) und Liebe (Herz).
Ganz oben thront Gott Vater, unter einer scheinbar schwebenden Taube als Symbol des Heiligen Geistes.
Beidseits des Tabernakels befinden sich die beiden Bischöfe, der Hl. Remigius (links), bei der Taufe des Frankenkönigs Clovis (kleinere Figur), und der Patron der Kinder, der Hl. Nikolaus (rechts) mit dem Pökelfäßchen, in dem sich die drei Knaben ihrer Wiederbelebung erfreuen.
Der Predigtstuhl stammt aus der vorherigen Kirche. Auf dem Schalldeckel stehen die vier großen Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus, Gregor der Große und Hieronymus.
Die bunten Bilder auf dem Chorgestühl wurden unter der Regie von „Meistermaler“ Joseph Müller, der aus Schlesien stammte, geschaffen. Die Pieta stammt aus dem 16. Jh.
Die Kirche von Koerich ist täglich geöffnet von 8 bis 19 Uhr.
