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Lourdes 2020 heiheem: Ankommen
Spiritueller Impuls von Weihbischof Leo Wagener: Sonntag, 19. Juli 2020
Willkommen in Lourdes. Vor meinem geistigen Auge erhebt sich die Rosenkranzbasilika mit ihren typischen Spitztürmen und der gekrönten Kuppel. Die oval geformten seitlichen Aufstiege rechts und links, die den weitläufigen Vorplatz (Esplanade) mit der höher gelegenen Basilika der Unbefleckten Empfängnis verbinden, gleichen weit geöffneten Armen, die mich empfangen. An diesem Ort des Gebetes und der Gnade fühle ich mich angenommen. Im Herzen Jesu und seiner Mutter gibt es Platz für alle Menschen, Platz für mich.
Zu Beginn meiner geistigen Pilgerschaft mache ich mir bewusst, was mich bewegt hat, mich auf diesen inneren Weg einzulassen. Wieso habe ich mich zu dieser ganz besonderen Lourdes-Wallfahrt eingeschrieben?
Gibt es bestimmte Anliegen, die ich in diesen Tagen der mütterlichen Fürsorge Mariens anvertrauen möchte? Bedrückt mich etwas? Möchte ich für andere stellvertretend Fürbitte einlegen? Gibt es „Schwachstellen“ in meinem Leben, die eine Bekehrung erfordern?
Ich nehme mir Zeit, um mich diesen Fragen zu stellen. Ich öffne Maria mein Herz und trete in ein Gespräch mit Ihr ein. Sie hat Bernadette Soubirous aufgesucht, sie möchte auch mir persönlich begegnen. Ich werde daher in dieser Pilgerwoche, wie Bernadette, immer wieder zurückkehren an einen Ort der Stille, an meine ureigene „Grotte des Gebetes“ und mich Ihr zuwenden.
Im Rosenkranzgebet wiederholen wir die Worte des Engels an Maria „Der Herr ist mit Dir“ (Lukas 1, 28). Maria verdeutlicht uns das Mitsein Gottes in allen Phasen und Fasern unseres Lebens. Es ist der Grund unseres Vertrauens und unseres Glaubens. Maria nimmt das Mitsein Gottes in sich auf und ist ihrerseits ganz mit Ihm.
Ich vergewissere mich, dass Gott mit mir ist. Ich möchte immer mehr mit Ihm sein.
Weihbischof in Luxemburg