150 Jahre Bistum Luxemburg – Quellenband zur Geschichte der Bistumsentstehung erschienen

Diözesanarchiv überreicht Kardinal Jean-Claude Hollerich erstes Exemplar

„Zusammen Kirche sein“ – unter diesem Motto feiert die Erzdiözese Luxemburg in diesem Jahr den 150. Jahrestag der Bistumsgründung. Auch das Diözesanarchiv Luxemburg, das die schriftliche Überlieferung der katholischen Kirche in Luxemburg aufbewahrt, beteiligte sich hieran, indem es in einer online-Serie auf der Homepage der Erzdiözese die wichtigsten Etappen auf dem Weg zur kirchlichen Eigenständigkeit anhand ausgewählter Dokumente illustrierte. Zum Ende des Jubiläumsjahres publiziert das Archiv diese Quellen nun auch in gedruckter Form unter dem Titel „150 Jahre Bistum Luxemburg – Wegmarken“.

Am Freitag, den 18.12.2020 überreichte Diözesanarchivar Valentin Wagner im Beisein von Weihbischof Leo Wagener und Generalvikar Patrick Muller sowie der Mitarbeiter des Archivs dem Erzbischof von Luxemburg, Herrn Kardinal Jean-Claude Hollerich, das erste Exemplar des gerade fertiggestellten Buchs.

Darin wird in zwanzig Abschnitten anhand von dreißig ausgewählten Dokumenten – Briefen, offiziellen Verlautbarungen, internen Notizen und Memoranden – der verschlungene und oftmals schwierige Pfad zur Bistumsgründung zwischen 1801 und 1870 nachgezeichnet. Hierbei werden unterschiedlichste Themen berührt, da die Entstehung der Diözese Luxemburg nicht nur einen politisch-strukturellen Prozeß darstellt, sondern von tiefgreifenden inneren Entwicklungen und Veränderungen der katholischen Kirche in Luxemburg als einer Glaubensgemeinschaft geprägt war.

Hierzu zählt beispielsweise die Intensivierung und Vertiefung der Marienverehrung, die im Buch durch Quellen zur Wiederbelebung der Oktave durch den Apostolischen Vikar Jean-Théodore Laurent und die große Jubiläumsoktave von 1866 repräsentiert wird. Ein wichtiges Thema stellen auch die Personalentscheidungen dar, die kirchlicherseits in jener Zeit getroffen wurden. Die strukturellen Einrichtungen, beispielsweise die Schaffung eines eigenen Provikariats für das Wälderdepartement in der Zeit der französischen Herrschaft, erst recht jedoch des Apostolischen Vikariats 1833/1840, wurden erst durch die Auswahl geeigneter Personen als Amtsträger mit Leben erfüllt.

Protagonisten wie Laurent oder sein Nachfolger Nicolas Adames, deren Ernennungen im vorliegenden Band dokumentiert sind, trieben die Entwicklungen in religiöser, administrativer und politischer Hinsicht energisch voran. Ihre Aufgaben waren vielfältiger Art und betrafen nicht nur die Gestaltung des Verhältnisses zwischen Kirche und weltlicher Gewalt. Ebenso sehr kümmerten sie sich um die religiöse Bildung der Gläubigen durch Ausarbeitung eines eigenen Luxemburger Katechismus, um die Vertiefung des Glaubens und die Ausweitung karitativer Tätigkeit durch Bruderschaften und katholische Vereine sowie natürlich um die Förderung des Priesternachwuchses durch Gründung eines Konvikts und eines Seminars.

Die 1870 zum Abschluß gelangende Gründung des Bistums erweist sich als evolutiver Vorgang mit vielen Facetten, welche in den ausgewählten Dokumenten widergespiegelt werden. Die Quellen sind in hoher Auflösung abgebildet, zweisprachig (deutsch/französisch) erläutert und, sofern erforderlich, übersetzt bzw. in Transkription wiedergegeben. Kardinal Hollerich dankte den Archivaren für Ihre Arbeit und unterstrich die Bedeutung eines geordneten Archivwesens für eine faktentreue historische Forschung. Auf diese Weise werde das Wissen um die lange zurückreichenden Wurzeln des kirchlichen Lebens in Luxemburg bewahrt und weitergegeben.

Das Buch kann im Generalvikariat der Erzdiözese Luxemburg (4, rue Génistre, Luxemburg) zum Preis von 15 € erworben werden.

Bernhard Schmitt
Diözesanarchiv Luxemburg

 
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