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Jahr A (2016-2017)  
5. August 2017

„Und er wurde vor seinen Augen verwandelt…“

06.08.2017

Mt 17, 2

Liebe Leserinnen und Leser,

Ein faszinierendes Bild! So hatten die Jünger Jesus noch nie gesehen! Faszinierend aber auch befremdend, muß es auf die Jünger gewirkt haben. Von Petrus, Johannes und Jakobus lesen wir, dass sie überwältigt vor Freude waren und sich von ihm stark angezogen fühlten. Denn, so kannten sie Jesus nicht! Sie kannten Ihn schon lange, sie lebten mit Ihm, glaubten ihm, waren Tag um Tag mit Ihm unterwegs. Sie hatten seine Wunder gesehen: wie er Blinden das Augenlicht wieder schenkte, Gelähmte wieder gehen ließ, Tote auferweckte. Doch dass so eine Herrlichkeit in ihm verborgen lag, das hätten sie nicht gedacht. Jesus aber wollte offensichtlich, dass sie erfahren, was hinter seinem alltäglichen Erscheinen alles in seinem Inneren da war.

Auch wir teilen die Verwunderung der Jünger beim Anblick des verklärten Jesus und versuchen es zu fassen. Die Schilderung des Evangeliums lässt uns erkennen, dass der Mensch mehr ist, als er scheint. Der Mensch ist wertvoller, als er scheint. Wir erkennen, dass der Mensch im Innersten seines Seins offenbar Fähigkeiten besitzt, die noch unaktiviert sind. Fähigkeiten die verborgen liegen und irgendwann zum Tragen kommen können. Fähigkeiten, die wie ein Schatz gehoben werden wollen. Diese Erkenntnis öffnet uns Perspektiven der persönlichen Entfaltung. Persönliche Entfaltung, die aktiviert und begleitet werden kann.

Seit Beginn seines Bischofsamtes, bricht Erzbischof Jean-Claude Hollerich im Sommer mit Jugendlichen zu einer Pilgerreise auf. Gestern ist er mit 135 Jugendlichen und Begleitern in Thailand angekommen. Die Pilgerreise ermöglicht es allen Teilnehmern die persönliche Entfaltung in Angriff zu nehmen und zu vertiefen. Im geistigen, wie auch im charakterlichen Bereich, vor allem aber in der persönlichen Beziehung zu Gott, finden die Jugendlichen Anleitung zur Entfaltung. Jeder einzelne kann geistig und geistlich, vor allem aber religiös, noch einen Zahn zulegen. Anleitung dazu gibt es im Morgengebet, durchzogen mit Texten aus der Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus, in der täglichen Eucharistiefeier, bei der Rückschau auf den Tag. Die Verklärung Jesus aus dem heutigen Evangelium stellt die zentrale Frage, dessen Raum die sommerlichen Pilgerreisen füllt: „Will ich mehr aus mir machen?“ Das ist die Frage, zu der die Jugendlichen auf den verschiedenen Pilgerreisen immer wieder zum Nachdenken angeregt werden. Sie konfrontieren sich mit sich selbst, im Dialog mit dem Wort Gottes unterstütz von Erwachsenen im Glauben, Frauen, Männer, Priester Diakone, Brüder, Ordensschwestern und Laien die sie in ihrem Suchen unterstützen. So mancher wird aus seiner Trägheit, aus seiner Komfortzone herausgerissen, kommt durch das Erleben einer ganz anderen Welt ins Grübeln und findet Antworten.

Das Evangelium des heutigen Sonntags zeigt uns eine weitere Gewissheit - Der Mensch trägt verborgene Schätze in sich. 15 Tage werden den Teilnehmern in Thailand geschenkt sich neu mit sich und der Welt auseinanderzusetzen, und die verborgenen Schätze in sich und seinen Freunden zu entdecken. Eine Gnadenzeit für die Jugendlichen und die Kirche in Luxemburg. Eine Gnadenzeit die sich im Leben jedes Einzelnen festschreibt, ja, auch wenn wir nicht auf Anhieb erkennen wie Gott in jedem Einzelnen wirkt. Vertrauen wir auf Gottes Wirken und unterstützen Ihn durch unser Gebet für die Jugendlichen und ihre Begleiter, unseren Erzbischof und die ganze katholische Kirche. Und nehmen auch Sie sich Zeit zum Nachdenken und gehen Sie der Frage nach: „Will ich mehr aus mir machen, und die in mir verborgenen Schätze heben?“

Patrick DE ROND
patrick.derond@cathol.lu
 
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