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27. Mai 2022

Sie sollen eins sein!

Kommentar zum 7. Ostersonntag von Daniel Graul (29.5.2022)

Hat schon jemand zu ihnen gesagt: „Ich bete für Sie!“ Auch ich bekomme manchmal die Zusage von Gläubigen: „Ich bete für Sie!“ Es tut gut zu wissen, dass eine andere Person mich in sein Gebet mit einschließt. Dieser Mensch ist sich meiner Lage bewusst. Ich bin ihm wichtig. Darum vertraut er mich in seinem Gebet Gott an. Beten wir also füreinander.

Wir befinden uns nun in der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Es ist die Zeit, in der die Apostel und Maria, also die junge Kirche, sich zum Gebet versammelten. Hier hat nun auch die Abschiedsrede Jesu seinen Platz, von der wir an diesem Sonntag im Evangelium hören.

Sehr tröstend: Jesus betet für die Menschen, die sich ihm anschließen wollen. Unser Glaube an Jesus Christus ist viel mehr als nur Riten und Traditionen. Unser Glaube an Jesus Christus bedeutet, mit ihm in Beziehung zu sein. Und diese Beziehung will wachsen. Sie braucht Pflege, Zeit und Einsatz. Es ist wie in menschlichen Beziehungen und Freundschaften. Sie sind nicht selbstverständlich. Es geht schlussendlich um gelebte Einheit. Jesus betet, dass wir diese Einheit mit ihm leben.

Diese Einheit wird von Jesus folgendermaßen beschrieben: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie eins sein.“ (Joh 17,21) Diese Einheit hat ein Ziel: „Damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ (Joh 17,23) Dies ist ein großer Anspruch. Die Einheit und das Miteinander unter uns Christen sollen Abbild von der tiefen Beziehung zwischen Gott und Jesus sein.

Hier kristallisiert sich die gemeinsame Verantwortung aller Christen, die Botschaft Jesu hinaus in die Welt zu tragen. Es ist der Wunsch Jesu, dass wir hier zusammenstehen und zusammen stark sind, so wie auch Christus in Gott stark war. Das ist die Voraussetzung, damit die Welt verstehen kann, dass Jesus uns zu den Menschen gesandt hat, um das Evangelium zu verkünden.

Die Einheit unter uns Christen ist eine Herausforderung. Unter den Christen gibt es verschiedene Talente und Ansichten. Jeder hat seine eigenen Lebenserfahrungen und seine eigenen Erfahrungen mit der Botschaft Jesu und mit der Kirche. Nicht immer ist Einheit nach unserer Ansicht möglich. Und trotzdem dürfen wir nicht vergessen: Jesus will Einheit. Anders gesagt: Gemeinschaft, wo die verschiedensten Profile ihren Platz haben und wo die Liebe zu Christus, das Evangelium und die Nächstenliebe uns miteinander verbinden und natürlich auch untereinander gelebt werden. Möge der weltweite Prozess der Bischofssynode 2021 – 2023 uns lernen Künstler der Begegnung zu werden.

Mögen wir Pilger sein, die das Evangelium lieben und offen sind für die Überraschungen des Geistes. Lassen wir uns die Gnadenmomente der Begegnung, des Einander-Zuhörens und der Unterscheidung nicht entgehen. Tun wir dies in der freudigen Gewissheit, dass der Herr, den wir suchen, uns mit seiner Liebe zuvorkommt. (Papst Franziskus, Predigt zur Eröffnung der Bischofssynode am 10. Oktober 2021)

Daniel GRAUL
daniel.graul@cathol.lu
 
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