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Jahr B (2017-2018)  
14. Februar 2018

Neue Ziele - Jetzt! - Gedanken zur heutigen Liturgie

Kommentar zum Aschermittwoch von Abbé Claude Bache (14.2.18)

Zwei Worte der Liturgie des Aschermittwochs stechen mir immer wieder besonders ins Auge – und ins Herz. Lasst uns kurz über diese beiden Worte nachdenken, sie in uns aufnehmen, einsickern lassen wie Regen, der die Saaten tränkt und zum Wachsen bringt. Wer weiß, vielleicht wird da auch bei uns etwas Neues lebendig – etwas, das in dieser Fastenzeit wachsen und reifen möchte.
„Jetzt“ – das ist das erste der beiden Wörter. Gleich zweimal ruft es Paulus in seinem Brief der Gemeinde von Korinth zu. „Jetzt ist die Zeit der Gnade. Jetzt ist der Tag der Rettung!“ (2 Kor 6,2).
Jetzt! Nicht damals, nicht morgen, nicht in zwei Stunden oder in zwei, drei Tagen. Nein, in diesem Augenblick! Jetzt ist die entscheidende Zeit, der entscheidende Tag, die entscheidende Stunde – nicht nur für die Menschen in Korinth, sondern auch für jeden von uns – jetzt, am Aschermittwoch, am Anfang dieser Fastenzeit. Jetzt, heute, ist ein Tag der Gnade und der Rettung!
„Bekehrt euch!“ – das ist das zweite wichtige Wort des Aschermittwoch-Gottesdienstes. Viele haben Mühe, mit dieser Forderung Jesu. Mich bekehren? Warum? Ich glaube doch an Gott! Ich gehe in die Kirche! Ich bete. Ich bin ein Christ – sonst nähme ich nicht am Gottesdienst teil. Weshalb soll ich mich also bekehren? Sympathischer wird uns das Wort erst, wenn wir es auseinandernehmen: Be-kehren. Es hat also etwas mit „Kehre“ zu tun (auf Luxemburgisch: „Kéier“ – „Kurve“). Um-kehren – es muss ja nicht gerade um 180o sein. Mich jemandem zu-kehren, zuwenden, von dem ich mich abgewendet, abgewandt hatte. Umkehren – die Blickrichtung ändern. Ein neues Ziel ins Auge fassen.
Neuorientierung, Kurskorrektur! Eine neue Richtung suchen und unter die Füße nehmen.
Bekehrt euch! Das waren die ersten Worte Jesu damals. Er ruft sie auch uns zu: Kehrt um – wendet euch ab von euch selber! Wendet euch mir zu! Wechselt die Blickrichtung! Richtet euch aus auf das Wesentliche! Setzt neue Ziele! Das ist die Herausforderung des Aschermittwochs, der österlichen Bußzeit.
„Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!“ Mit diesen Worten legt der Priester den Gläubigen die geweihte Asche auf. Hören wir diese Einladung? Nehmen wir die Chance wahr, uns von uns selber ab- und dem liebenden Gott zuzuwenden? Jetzt?
Ein altes Sprichwort sagt: Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! Das wollen wir tun, jeder nach seinen Möglichkeiten. Fantasie, Mut und Entschiedenheit sind gefragt! Am Aschermittwoch und in dieser ganzen Fastenzeit!

Quelle: Luxemburger Wort

Claude BACHE
 
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