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Jahr B (2020-2021)  
21. Mai 2021

Das Wirken des Heiligen Geistes nicht verpassen!

Kommentar zum Pfingstsonntag von P. Jean-Jacques Flammang SCJ (23.5.2021)

Erstaunt war ich, als ich die Arbeiten unserer 43 Firmlinge gelesen habe. Corona hatte die Begegnungen dieses Jahr stark eingeschränkt, und so stellten wir ein Heft zusammen, in dem für jeden Tag der Fastenzeit ein Vers aus dem Markusevangelium zu lesen war. Vorgesehen war auch Platz für Bemerkungen, Kommentare, persönliche Überlegungen... Die Firmlinge sollten sich täglich fünf Minuten nehmen, um etwas zum jeweiligen Bibelvers in ihr Heft zu schreiben, zu zeichnen oder hinzukleben.

Beeindruckt bin ich gewesen über die Gedanken dieser Jugendlichen zwischen 17 und 21 Jahren. In den anonym abgegebenen Heften standen theologische Überlegungen, philosophische Fragen, spirituelle Bemerkungen, die ahnen lassen, dass junge Menschen heute Glauben und Kirche, Gott und Welt anders bewerten als frühere Generationen. Hier scheint wirklich Neues am Werk zu sein.

Ich habe viele Texte neu entdeckt und mit viel Interesse gelesen,“ steht in einem Heft, und in einem anderen: „An verschiedenen Tagen habe ich viel mehr Zeit als die vorgesehenen 5 Minuten mit dem Bibelsatz verbracht.“ Und auch: „Ich hätte mir gerne mehr Zeit genommen für länger und ausführlicher über all diese Bibelverse nachzudenken.“ Als Zusammenfassung steht in einem Heft: „Diese Bibelverse haben mich zum Nachdenken gebracht, und ich meine, ich habe auch über meine Religion manches dazugelernt.

Wir können unsern Glauben vielleicht gemeinsam wiederfinden“, steht unter einem Bibelvers. Und ein anderer Kommentar zum entsprechenden Bibelzitat: „Wenn du deine Seele verlierst, ist dein Leben nicht mehr viel wert. Auf Jesus hören ist ein Mittel, seine Seele nicht zu verlieren.“ Und anderswo: „In den Herzen der Gläubigen bleibt Jesus lebendig, da er ein sehr besonderer Mensch ist, der es nicht verdient zu sterben.“

Auf der Titelseite eines der Hefte ist ein Gebet hingeschrieben: „Lieber Gott, mit dir ist mein Leben bunt und schön. Du bist immer für mich da und begleitest mich mit deinem Segen.

Am Pfingstsonntag heißt es im Evangelium: „Als die Jünger den Herrn sahen, freuten sie sich“. Der Text verweist dann auf die Sendung Jesu: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Genau das ereignet sich beim Sakrament der Firmung: Der Geist schenkt die Freude über Jesu Dasein und, wie in einem Firmungsheft zu lesen ist: „Jeder sollte die Geschichte des Evangeliums weitererzählen“.

Manchmal verliert man seine Hoffnung, man muss aber daran denken, dass Gott uns nie verlassen wird“ steht in einem Heft, und in einem anderen: „Man müsste die Gelegenheit haben, über all das mit anderen zu sprechen.

Unter den Wünschen und Erwartungen der Firmlinge, die während ihrer Oktavmesse in der Kathedrale vorgetragen wurden, hieß es: „Ich hoffe, dass wir aufhören, unseren Planeten zu zerstören‟; „Ich wünsche mir Religion in der Schule‟; „Gott, ich will dir einfach danken, für deine Unterstützung in dieser Zeit‟.

Gottes Geist wirkt weiter, auch heute, auch unter den Jugendlichen. Pfingsten feiern bedeutet, Gottes Wirken in unserer Welt nicht verpassen.

Jean-Jacques FLAMMANG SCJ
 
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