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Jahr C (2015-2016)  
6. November 2016

Glauben an die Auferstehung

06.11.2016

Lk 20, 27-38

Das Evangelium am Sonntag nach Allerheiligen und Allerseelen stellt uns einen zentralen Glaubensinhalt vor Augen, der direkt in Verbindung mit diesen Tagen steht: die Auferstehung der Toten. Anhand dieses Textes sehen wir, dass es auch damals nicht selbstverständlich war, an die Auferstehung der Toten, die im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht, zu glauben. Die Auferstehung von Jesus Christus ist Fundament unserer Hoffnung im Angesicht des unausweichlichen Todes. Unsere Antwort auf den Sinn des Todes definiert auch unsere Antwort auf den Sinn des Lebens.

Zur Auferstehung berufen

Die Sadduzäer, die die Auferstehung leugnen, versuchen Jesus mit ihrer Frage schachmatt zu setzen. Wie die Sadduzäer kleben auch wir, wenn es um Himmel und Leben bei Gott geht, schnell an unserer menschlichen Vorstellungskraft. Wir denken das Leben nach dem Tod als Fortsetzung unseres irdischen Lebens bei Gott. Doch Jesus zeichnet ein anderes Bild in seiner Antwort an die Sadduzäer. Nein, das Leben bei Gott ist keine Weiterführung unseres irdischen Lebens. Nein, das Leben bei Gott ist ganz anders, ja so anders, dass wir es uns mit unserer menschlichen Vorstellungskraft eben nicht vorstellen können. Unsere Hoffnung besteht nicht einfach in einem Leben nach dem Tod, sondern in einer göttlichen Fügung in ein ganz neues, unvorstellbares Leben bei Gott. So wie Paulus es an die Korinther schrieb: „Nein, wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“

Der Glaube an die Auferstehung der Toten bedeutet nicht, sich einfach nur auf das Leben nach dem Tod zu berufen, nein er setzt unser irdisches Leben in den Mittelpunkt. Er macht deutlich, dass im hier und jetzt eine Entscheidung von mir verlangt wird: Mein irdisches Leben ist der Ort, wo ich mich der Liebe Gottes öffnen kann, es ist heute und jetzt der einzige Weg zur Ewigkeit. Jeder ist berufen an der Liebe Gottes teil zu haben, diese zu erfahren und weiter zu schenken. Aber an die Auferstehung glauben, heißt auch, dass die Liebe Gottes größer ist als meine Fähigkeit im eigenen einzigartigen Leben zu bestehen.

Und so besteht zwischen der Botschaft dieses Evangeliums und der Aussage zu Allerheiligen ein Zusammenhang. Wir alle sind durch die Berufung zur Heiligkeit gleichermaßen zur Auferstehung berufen. Auf den Weg möchte ich Ihnen das Zitat des Heiligen Josemaría Escrivá aus meinem Kommentar zu Allerheiligen in der vollen Fassung zur Seite stellen: „Du willst wirklich heilig werden? – Erfülle die kleine Pflicht jeden Augenblicks! Tu das, was du sollst, und sei ganz, in dem, was du tust.“ Warum nicht dieses Zitat wie folgt lesen: „Du willst wirklich auferstehen? – Erfülle die kleine Pflicht jeden Augenblicks! Tu das, was du sollst, und sei ganz in dem, was du tust.“?

Geben wir unserem Leben, das jeden Tag Entscheidungen von uns verlangt, durch den Glauben an die Auferstehung seinen tieferen Sinn!

Quelle: Luxemburger Wort

Patrick DE ROND
patrick.derond@cathol.lu
 
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