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4. August 2022

Beziehung, ein tiefer Schatz!

Kommentar zum 19. Sonntag von Fränk Strock (7.8.2022)

Lieber Leser: Sie erinnern sich vielleicht an die Werbung einer deutschen Bank. Zwei Schulfreunde begegnen sich nach Jahren und der erste zieht 3 Fotos mit den Worten: „Mein Auto, mein Haus und meine Yacht!“ Aber Pech gehabt, denn der Andere zieht nun seine 3 Fotos hervor mit denen er den Ersten übertrumpft. Dieses Wetteifern, wer denn nun mehr Luxus hat, spiegelt ein Bild unserer Gesellschaft wider, von dem wir uns nur schwer trennen können. Im Evangelium dieses Sontags heißt es „denn wo euer Schatz ist, da ist euer Herz“ (Lk 12,34).
Wie sieht aber das Innenleben unseres Luxus aus? Wie werden die Beziehungen in unseren schönen Häusern gelebt? Sind sie genau so sauber und kalt, wie die moderne Architektur? Mir wurde zugetragen, dass wohlhabende Mütter, die nicht arbeiten, ihre Kinder von morgens früh am Abend in einer „Crêche“ betreuen lassen...
Letztens wurden in unseren Medien die Frage aufgeworfen nach immer mehr gewaltbereiten Jugendlichen und dem wieso. Aber wo wachsen diese Jugendlichen auf? Verschiedene Gründe gibt es, dass junge Menschen oft auf sich selbst gestellt sind. Eltern müssen beide arbeiten, weil sonst Wohnen ein unerschwingliches Gut wird. Und man will ja nicht auf dies und das verzichten. Ich will niemanden zu nahetreten, doch es stellt sich die Frage: wie steht es um unsere zwischenmenschlichen Beziehungen? Wie tief leben wir sie eigentlich noch? Darf mein Sohn/meine Tochter mir alles anvertrauen, was sie auf dem Herzen haben? Nehme ich mir Zeit zuzuhören? Nehme ich mich selber noch wahr? Oder kurz: Was ist mein Schatz?
Wie leben wir denn die Beziehungen in unseren christlichen Gemeinschaften? Die Auswertung der synodalen Befragung ergab, dass viele sich mehr Mitspracherecht erfragen. Könnte es sein, dass dies ein Ruf ist, dass viele besser wahrgenommen werden möchten, in ihrem Wesen und ihrer Person? Würdigen wir uns untereinander, wie es recht ist?
Kommt lasst uns doch anfangen den Schatz zu suchen, den Gott tief in uns hineingelegt hat. „Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.“ (Gen 1,27) In der Dreifaltigkeit leben Gott Vater und Sohn und Heiliger Geist in solch tiefer Liebesbeziehung zusammen, dass Er als Einheit wahrgenommen wird. Ich habe zwar hier nur eine Fingerspitze von einem Gott verstanden der grösser als das Universum ist, doch wir sind nach seinem Bild geschaffen. Daher liegt das tiefe Bedürfnis in uns, uns immer mit Ihm zu verbinden, und mit den Menschen die um uns herum sind. Auf dem Weg dorthin, müssen wir lernen uns mit uns selbst zu verbinden und uns annehmen, wie er uns geschaffen hat. Denn wenn wir in Einklang mit uns selbst leben, wird unser Inneres offen für Gott und unseren Gegenüber. Unser Leben wird bereichert. Der Schatz in unserm Herzen ist der, wie Gott eine tiefe Liebesbeziehung leben zu dürfen. Alles Materielle in unserm Leben sollte immer nur als Leihgabe gesehen werden, als Unterstützung. Was ist in deinem Herz?

Fränk STROCK
frank.strock@cathol.lu
 
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