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Bicher-Rezensiounen . Recensions de livres  
29. Mai 2017

Norbert Fink: Hallo Welt, hier Kirche. Von einem der auszog, den Glauben zu rocken.

Religiöses Buch des Monats Juni

Von einem, der auszog, den Glauben zu rocken.“ In Verbindung mit dem Cover kann das aufdringlich und befremdlich wirken. Wer das Buch deshalb ins Regal zurückstellt, verpasst etwas. Norbert Fink, Pfarrer und Jugendseelsorger im Erzbistum Köln, sucht immer wieder neue Wege, Menschen von der Liebe Gottes zu erzählen, ob mit Poetry-Slam-Predigten oder Rap-Texten über Gott und Glaube, die er auf youtube hochlädt, oder eben mit diesem Buch.
Zu den Wegen, Menschen für Gott zu begeistern, gehören für ihn Taufen und Hochzeiten. „Wo kann man der Freude, die unser Glaube mit sich bringt, besser Ausdruck verleihen als bei einer Trauung?“ Für ihn kommt es daher nicht darauf an, ob das Paar sonst eher auf Distanz zur Kirche unterwegs ist. „Ich finde, es ist ein Geschenk, sie ein Stück des Weges – egal wie kurz – begleiten zu dürfen und ihnen in dieser Zeit das Beste zu schenken, was wir haben: Die Zusage Gottes, mit seiner Liebe immer bei ihnen zu sein!“ Deshalb ist ihm auch wichtig, Worte zu finden, die den Eheleuten verständlich machen, was eine katholische Ehe ausmacht. Bei der Trauung von Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis, die RTL II übertragen hat, erklärte er: „Ihr sollt wie eine kostenlose App sein. Wenn man auf die klickt, dann soll man im Idealfall sehen können: Wow! Die gehen ja durch dick und dünn miteinander. So kann die Liebe in unserer Welt gelebt werden. Oder noch besser, wenn Menschen sagen: ‚Das ist ja göttlich, wie die einander lieben.‘“
Ob das Bild von der App zu hundert Prozent passt, darüber könne man diskutieren, meint Fink. Aber das sei ja schon ein „Riesengewinn“, wenn Menschen überlegen: Passt das? Was heißt das eigentlich, Zeichen zu sein für Gottes Liebe?
Norbert Fink will mit diesem Buch nicht in erster Linie Glaubenswissen vermitteln. Vielmehr will er „Lust darauf machen, mit Gott in Beziehung zu treten“, weil er überzeugt ist, dass man auch als „moderner Mensch“ „hervorragend“ katholisch sein und als Christ leben könne. Deshalb schreibt er immer in Verbindung mit seinen eigenen Erfahrungen über Gott, über Jesus, über Berufung, Gebet, Sterben und Tod. Auf diese Weise regt er die Leser/innen z.B. an, darüber nachzudenken, wo Gott in ihrem Leben Spuren hinterlässt, wie er sich „äußert“ und mit ihnen in Beziehung treten will.
Die Begeisterung, mit der Norbert Fink seinen Beruf und seine Berufung lebt, spricht aus jeder Seite – und färbt ab. Man kann dieses Buch wohl kaum lesen, ohne sich von einem der vielen Aspekte angesprochen zu fühlen, nach seinen Videos auf youtube zu suchen (https://www.youtube.com/channel/UCnZQLwAXvDIs9ZZK2sY4mmg) oder sich die Schlussszene vom „Club der toten Dichter“ anzusehen. Die Hauptfigur des Films, der Lehrer Mr. Keating, hat ihn – wie die Schüler, die in dieser Szene auf die Tische steigen und „Oh Captain! My Captain!“ rufen - durch seine unkonventionelle kreative Art inspiriert, andere zu begeistern – nicht für englische Dichtung, sondern für Gott, mitten im Leben.

Als „Religiöses Buch des Monats“ benennen der Borromäusverein, Bonn, und der St. Michaelsbund, München, monatlich eine religiöse Literaturempfehlung, die inhaltlich-literarisch orientiert ist und auf den wachsenden Sinnhunger unserer Zeit antwortet.

 
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