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Das Spezielle von Lutherbibel und Einheitsübersetzung
Zeitschrift „Bibel und Kirche“ stellt die beiden großen deutschen Bibelübersetzungen und ihre Überarbeitungen vor
Den beiden frisch überarbeiteten kirchlichen Bibelübersetzungen für den deutschen Sprachraum, der Lutherbibel und der Einheitsübersetzung, widmet die Zeitschrift „Bibel und Kirche“ je ein Themenheft, die beide jetzt im Februar erscheinen. Das erste Heft „Martin Luther und seine Bibel“ geht nicht nur auf den Bibeltext ein, sondern stellt auch das Umfeld dieses Bestsellers dar – sowohl die Grundanliegen der Theologie Luthers wie auch die Herausbildung einer einheitlichen deutschen Sprache bis hin zur technischen Revolution des Buchdrucks.
Dass Luthers Bibelübersetzung Maßstäbe gesetzt hat hinsichtlich der Übersetzungsqualität, macht der Kirchenhistoriker Albrecht Beutel an mehreren Beispielen deutlich. Luther übersetzte als erster aus den Ursprachen und verwendete dabei die bestmögliche Urtextfassung. Er wählte jedoch einen Übersetzungsstil, den man heute als kommunikativ bezeichnet und der von Luther selbst beschrieben wird als „dem Volk aufs Maul schauen“. Dass Luther diese Arbeit nicht alleine tat und dass es schon zu Luthers Lebzeiten mehrere Revisionen am übersetzten Text gab, macht der Kirchenhistoriker Stefan Michel deutlich.
Der wissenschaftliche Maßstab war Anlass für die neuste Revision der Lutherbibel, erläutert Bischof i. R. Christoph Kähler, Vorsitzender des für die Endredaktion zuständigen Lenkungsausschusses, im Interview mit „Bibel und Kirche“. Denn die wissenschaftlichen Textgrundlagen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert und der Mitte des 20. Jahrhunderts revidierte Luthertext entsprach nicht mehr diesen Grundlagen.
Hinsichtlich des Prinzips der kommunikativen Übersetzung bremste die EKD hingegen, sagt Kähler, denn die Lutherbibel stellt auch ein Traditionsgut dar – sowohl in kultureller Hinsicht wie auch als Identitätsmerkmal lutherischer Kirchen. Für eine Bibel in Gegenwartssprache gebe es ausreichend andere deutsche Übersetzungen. Sowohl Luthers Sprachkraft wie Theologie sollten wieder mehr erkennbar sein.
Am Beispiel der „Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ wird die theologische Entscheidung Luthers für seine Übersetzung in einem eigenen Beitrag der katholischen Neutestamentlers Stefan Schreiber erläutert. Und dass Luthers Theologie und die katholische Position eine Annäherung erleben, zeigt der Dogmatikprofessor Peter Neuner am Beispiel der Rechtsfertigungslehre.
Hinweise: Das in einigen Tagen folgende zweite Heft von „Bibel und Kirche“ wird sich der Einheitsübersetzung und ihrer Revision widmen und dabei auch die katholischen Bibelübersetzungen früherer Jahrhunderte Revue passieren lassen. Außerdem werden EKD und Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam mit ihren Bibelwerken am 9. Februar eine Bibeltagung in Stuttgart veranstalten, die sich beiden Übersetzungen und ihren neusten Überarbeitungen widmet.
Bezugsquelle:
Martin Luther und seine Bibel. Bibel und Kirche 1/2017 – ISBN 978 3 944766 14 0
Die Zeitschrift „Bibel und Kirche“ kann im Abonnement
und einzeln bezogen werden bei:
Katholisches Bibelwerk e.V.
Postfach 150 365
70076 Stuttgart
E-Mail: bibelinfo@bibelwerk.de
Tel.: +49-(0)711 619 20 50
www.bibelwerk.de
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