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Jahr A (2022-2023)  
13. April 2023

Das Beste was Thomas, Dir und mir passieren kann

Kommentar zum 2. Ostersonntag von P. Théo Klein (16.4.2023)

Mit den Worten „Mein Herr und mein Gott“ bezeugt der Apostel Thomas seinen neu gewonnenen Glauben an den auferstandenen Herrn. Thomas begibt sich weder zufrieden mit dem Zeugnis der Frauen noch mit dem seiner Mitbrüder. Er will mehr. Er geht aufs Ganze und möchte einen handfesten Beweis für die Auferstehung seines Meisters. Auch dieser Beweis wird ihm von Jesus nicht verweigert. Die Kraft und die Macht der Auferstehung Jesu überwindet auch den letzten Zweifel seiner Jünger. Aus dem Zweifler Thomas wird einer, der dem Auferstandenen tiefste Verehrung entgegengebracht. Thomas wird ein Verkünder der Frohen Botschaft, ein Missionar des Heils und des Friedens. Der Glaube des Thomas entsteht nicht durch irgendwelche Zeichen oder Wunder oder durch Berichte vom Auferstandenen. Vielmehr findet sein Glaube Nahrung in der persönlichen Begegnung mit Christus, der Sünde, Tod und Verderben überwunden hat.

In der Begegnung zwischen Thomas und dem Auferstandenen finden wir ein Wechselspiel von Zweifel und Glaube. Der Zweifel ist menschlich. Er kann aber auch vieles zerstören, weil er Dinge hinterfragt, die lange klar und selbstverständlich waren. Der Zweifel kann uns in Unruhe versetzen und die Gedanken fesseln. Alle Gedanken, die uns von Menschen geliefert werden, ziehen mit in diese Unklarheit, die der Zweifel bewirkt. So konnte auch keine noch so vernünftige Begründung oder wissenschaftliche These dem Thomas aus seinem Zweifel zum Glauben helfen.

Die einzige Abhilfe bei Thomas - und bei uns - ist die alles verwandelnde Erfahrung der Wahrheit und die Liebe. Christus selbst ist die Wahrheit. Thomas ist überwältigt von dieser Erfahrung, die ihm durch die persönliche Begegnung mit dem Herrn geschenkt wird. Er darf die Wundmale berühren. Diese Erfahrung bedeutet Begreifen im tiefsten Sinne des Wortes. Anders als bei anderen Begegnungen des Auferstandenen mit seinen Jüngern, tadelt er den zweifelnden Thomas nicht. Der Auferstandene empfängt ihn mit seiner Liebe und schenkt ihm seine persönliche Zuwendung. Es ist die Erfahrung, dass Christus, der „Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist.

Der heilige Hilarius, Bischof von Poitiers und Kirchenlehrer schrieb während des Arianischen Streites: „Christus ist der Weg, er wird euch nicht auf Irrwege oder Abwege führen. Er ist die Wahrheit, er spiegelt keine Unwahrheiten vor. Er ist das Leben, er lässt nicht im Irrtum des Todes zurück.“

Christus allein kann uns von unseren Irrwegen des Zweifels und den falschen ideologischen Weltbildern und Weltverbesserungsstrategien wieder auf den richtigen Weg des Heiles führen. Er, der die Wahrheit ist, kann uns frei machen. Diese Wahrheit, die uns als Evangelium sagen will: „Du bist gerettet. Du bist erlöst.“ Christus hat für jeden einzelnen die Sünde und den Tod auf sich genommen. Er ist für uns gestorben, damit wir leben können.

Thomas macht die Erfahrung, dass Jesus leibhaftig auferstanden ist und bekennt: „Mein Herr und mein Gott!“ Daraus ergibt sich die „Auferstehung des Fleisches“, für alle! Von wegen leibfeindlich: Die konkrete fleischliche Realität wird hier extrem aufgewertet.

Thomas stimmte nicht in den jetzigen säkularen Mainstream-Kanon ein: „Glauben brauche ich nicht, denn ich kann auch ohne ein guter Mensch sein.“ Die Begegnung mit Jesus erfüllt auch heute unsere tiefste Sehnsucht. Die Tür zum erfüllten Leben ist die Umkehr; eine Umkehr, die durch die Begegnung mit Jesus ausgelöst wird macht froh, frei und mutig. Das Beste, was jedem passieren kann…

Théo KLEIN s.c.j.
 
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