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23. Mai 2024

Gott – Keine Theorie, sondern allumfassendes und tiefstes Geheimnis des Lebens

Kommentar zum Dreifaltigkeitssonntag von P. Théo Klein scj (26.5.2024)

Eine Woche nach Pfingsten, wo wir den Sonntag des dreieinigen Gottes begehen, berührt den wichtigen und zentralen Punkt, was Christen eigentlich unter Glauben verstehen. Es geht darum, wie wir glauben, was wir unter Glauben verstehen. Es geht nicht um theologische Spekulationen, sondern dieser Sonntag schließt uns auf, wie Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist unser christliches Leben prägt. Der Kommentar zum Römerbrief im Schott-Messbuch bringt es auf den Punkt: „…Jesus lebt von Gott her und zu Gott hin; er ist der Sohn. Die Fülle des Heiligen Geistes wohnt in ihm. Weil wir denselben Geist empfangen haben, sind auch wir Kinder Gottes- Wir erkennen es an dem Vertrauen, mit dem wir Gott als unseren Vater anreden… wir sind frei: wir können ohne Furcht leben. Gott ist mit uns.“ (S.321) Der biblische Gott wird so dargestellt. Gott berührt die Tiefe unseres menschlichen Wesens.

Das Evangelium ist nichts Niederschwelliges. Nicht unser menschliches Denkmuster, das wir auf unser Gottesbild projizieren ist maßgebend, sondern dem dreifaltigen Gott, der uns erschaffen, erlöst und uns auf dem Weg in Glaube, Hoffnung und Liebe führt, dürfen wir in unserem Leben entdecken, denn „in ihm leben wir, bewegen wir uns sind wir“ ( Apg.17,28). So bringt uns die Heilige Schrift Gott nahe den die Kirche bekennt. In den Paulusbriefen entdecken wir viele trinitarische Formeln. Viele solche stehen am Anfang und am Schluss der Paulusbriefe. Manche Formeln stehen nach der liturgischen Erneuerung am Beginn der Messfeier: „Die Gnade unser Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch“. Der gefeierte Gottesdienst bekennt sich jeden Tag zum dreieinigen Gott. Der lebendige Gott teilt sich in Jesus Christus durch den Heiligen Geist mit. Beim Stundengebet beenden wir die Psalmen mit dem „Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist“ damit wir diese in rechter Weise verstehen. Die Psalmen als Wort Gottes richten wir von der göttlichen Dreifaltigkeit aus. Jesus betet in den Psalmen. Die Kirche betet in ihm. Das sagen die Kirchenväter von Anfang an: Wir hören in den Psalmen die Stimme Christi und die Stimme seines Leibes, der Kirche.

Im heutigen Evangelium hören wir den Auftrag Jesu zur Taufe. Das ist unser persönlicher Ansatz, dass wir selber hineingehalten sind seit der Taufe in dieses innerste Geheimnis – nicht eine Idee, Theorie oder etwas theologisches Aufgesetztes. Als Getaufte nehmen wir am innersten Leben Gottes teil. Aus dem „an Gott glauben“ wird ein „aus Gott glauben“. Gott verströmt sein Leben und seine Liebe im Menschen. Sind wir uns diesem allumfassenden und tiefsten Geheimnis des Lebens bewusst? Deshalb konfrontiert der Glaube uns unweigerlich mit der Frage wer wir eigentlich sind? Ich bin mehr als ein Zellklumpen, das Resultat der Evolution. Daraus folgt die Hausaufgabe unseres Lebens, nämlich die Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens, die die wichtigste Aufgabe ist, die der Mensch jenseits der Lebensmitte zu leisten hat. Das Fest der Dreifaltigkeit lädt uns letztendlich ein, den Sinn unseres Lebens in unserem und aller Wesen Göttlichkeit zu erfahren, wie der bedeutende Mystiker Johannes von Kreuz sagt: „Unser Erwachen ist ein Erwachen Gottes, unser Auferstehen ist ein Auferstehen Gottes.“

Théo KLEIN s.c.j.
 
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