Kirchen und Kultstätten
Die 1890 aus Frankreich ausgwiesene Mönchsgemeinschaft aus Solesmes liess sich 1910 in Clerf in einem neuerrichteten Kloster, das von seiner Anhöhe aus das Tal der Clerf beherrscht, nieder. Die in den Jahren 1909/10 im neoromanischen Stil erbaute Kirche plante der niederländische Architekt Johann-Franz Klomp (1865-1946). Der robuste äussere Eindruck des Bauwerks wird lediglich durch die rundbogigen Fenster des Langhauses sowie ein den Mauerabschluss des Obergadens umlaufendes Gesims aufgelockert. Bei ihrem Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend verändert.
Die alte Laurentiuskirche in Diekirch war die erste Pfarrkirche der Stadt. Sie wurde im 5. und 6. Jahrhundert errichtet und ist das einzige Heiligtum, das seit der Römerzeit als Kultstätte dient. Im Untergeschoss der Kirche befinden sich Grabanlagen.
Die Sankt-Martin-Kirche von Düdelingen entstand in den Jahren 1894 bis 1900. Sie ist eines der wichtigsten neogotischen Bauwerke Luxemburgs. Das prächtige Wandmalereiensemble des Benediktiners Notker Becker aus Maria-Laach wurde kürzlich restauriert. Bemerkenswert sind die ebenfalls restaurierten Kreuzwegstationen des aus Düdelingen stammenden Künstlers Dominique Lang.
Die Kirche von Rindschleiden ist dem heiligen Willibrord geweiht. Sie stammt aus dem Jahr 1437 und beherbergt das schönste Freskenensemble des Landes (15. und 16. Jh.)
Die Klause unserer Lieben Frau vom heilbringenden Bronn in Helzingen ist seit Jahrhhunderten Wallfahrtsort. In der Kapelle befand sich ein wertvoller mittelalterlicher Schnitzaltar (1544) mit 100 Figuren, der nach einem Raub vor ein paar Jahren jetzt in der Pfarrkirche des Dorfes aufgestellt ist.
Der in Kalkstein gehauene Kreuzweg von Grevenmacher führt zur Kreuzbergkapelle, die in den Weinbergen liegt. Die Skulpturen stammen aus dem Jahr 1956.
Die Sankt-Michael-Kirche von Bad-Mondorf wurde zwischen 1764 und 1766 auf einer Anhöhe errichtet. Sie ist eines der schönsten Barock-Bauwerke Luxemburgs. Die Eingangstüre weist guterhaltene Rokoko-Schnitzereien auf.
Die Girsterklaus, eine ehemalige Einsiedelei, ist einer der ältesten Marienwallfahrtsorte des Landes. Hier befindet sich ein Gnadenbild aus Eichenholz aus dem 13. Jahrhundert, das der Sage nach in einer Haselstaude gefunden wurde. Die Kirche wird von einem mächtigen Turm aus dem Hochmittelalter beherrscht.