Erwachsenenkatechumenat
Kommt alle zu mir…
So können wir im Matthäusevangelium lesen. Jesus Christus lädt alle ein ihm nachzufolgen. Auch in der Erzdiözese Luxemburg gibt es Menschen die erst später im Leben den Ruf Christus nachzufolgen hören. Dies kann viele Ursachen haben: in einer pluralistischen, laizistisch geprägten Gesellschaft verschwinden moralische Prägepunkte. Das soziale und familiäre Netz bietet in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Rahmen die Weitergabe des Glaubens zu sichern. So ist es auch in Luxemburg keine Seltenheit, dass Kinder nicht mehr automatisch im Laufe ihrer beiden ersten Lebensjahre getauft werden. Vielerorts werden Kinder einige Wochen vor der Erstkommunionfeier getauft, und so in die katholische Gemeinschaft aufgenommen.
Doch auch in Erwachsenen kann der Wunsch heranreifen in die katholische Gemeinschaft einzutreten, dem Ruf Jesu Christi nachzufolgen. So melden sich jedes Jahr Frauen und Männer die den Ruf Jesu Christi hören und sich auf den Weg machen. Die Erzdiözese Luxemburg begleitet jene Erwachsene seit einigen Jahren und bietet auf diözesaner Ebene vorbereitende Treffen an. Das Erwachsenenkatechumenat ist in 4 Etappen gegliedert:
1. Erstverkündigung und Aufnahme in den Katechumenat
Das Interesse Christus nachzufolgen kann durch verschiedene Momente ausgelöst werden. Begegnung mit engagierten Christen, christlicher Kunst, ein religiöses Buch, eine festliche Liturgie, bestimmte biografische Anlässe oder aber die Suche nach Sinn und Orientierung können zu einem ersten Interesse am christlichen Glauben führen. Dieses Interesse muss von den pastoralen Teams in den Pfarrverbänden ernst genommen werden und für eine erste Begleitung und Verkündigung genutzt werden. Die katechetische Begleitung wird dann aufgegriffen in regelmäßigen Treffen der Katechumenen auf diözesaner Ebene hin zum Höhepunkt der ersten Etappe: die Aufnahme in den Katechumenat. Diese Feier findet [am 13. Dezember 2020] in der jeweiligen Pfarrei des Katechumenen statt. Ab diesem Moment ist der Katechumen Mitglied der christlichen Gemeinschaft und bereitet sich offiziell auf die Initiationssakramente vor.
2. Entferntere Vorbereitung und Feier der Zulassung zur Taufe
Diese Phase ist bestimmt durch das Kennenlernen der christlichen Botschaft (Martyria), die Einübung in das Beten und die tätige Teilnahme an den Gottesdiensten (Leiturgia), sowie die gelebte Nächstenliebe aus dem Geiste Jesu (Diakonia). Hierbei kommt der lokalen Gemeinschaft eine zentrale Bedeutung in der Begleitung ihrer Katechumenen zu. Sie trägt die Katechumenen in ihrem Gebet und ihrer konkreten Begleitung in eine christliche Lebensführung. Zwei prägende Momente des Katechumenats finden in den Pfarrgemeinden statt: die Übergabe des Glaubensbekenntnisses sowie die Übergabe des Vater Unsers. Diese zweite Etappe wird beschlossen am ersten Fastensonntag mit der Feier der Zulassung zur Taufe. Hier werden die Katechumenen eingeladen ihren Willen, die Sakramente der katholischen Kirche zu empfangen, öffentlich zu bekunden. Nachdem die Paten und Katecheten der Katechumenen befragt wurden werden die Namen der Katechumenen in das Katechumenenbuch der Erzdiözese eingeschrieben.
3. Nähere Vorbereitung und Feier der Sakramente des Christwerdens
Die Zeit der näheren Vorbereitung fällt in die Fastenzeit. Die Christen sind in dieser Zeit zur Umkehr und zu einer intensiven Erneuerung des christlichen Lebens aufgerufen. So bereiten sie sich auf die Osterfeier und die Erneuerung des Taufbekenntnisses in der Osternacht vor. Für die Taufbewerber ist es die Zeit der näheren Vorbereitung auf die Feier der Sakramente des Christwerdens, bei der sie ihre Entscheidung in die Gemeinschaft der Kirche einzutreten befestigen. Dies drückt sich aus in verschiedenen Feiern im Rahmen der Sonntagsgottesdienste der Fastenzeit: Überreichung des Glaubensbekenntnisses und des Vater Unsers (2. Fastensonntag), Feier der Stärkungsriten (Skrutinen am 3., 4. und 5. Fastensonntag), Effetah und Glaubensbekenntnis (Palmsonntag). Diese Momente finden in den jeweiligen Gottesdiensten der Pfarrverbände der Katechumenen statt. In der Osternacht werden dann die Katechumenen in ihren Ortsgemeinschaften getauft und empfangen die Erstkommunion. In der Erzdiözese Luxemburg hat man den Weg gewählt die Firmung der Katechumenen etwas später durch den Erzbischof zu spenden. Einige Katechumenen werden in der Osternacht von Erzbischof Jean-Claude Hollerich in der Kathedrale von Luxemburg getauft.
4. Mystagogische Vertiefung und Firmung
In der Zeit der Mystagogie sollen die Neugetauften die Wirklichkeit des neuen Lebens in Christus erfahren, das ihnen durch die Sakramente geschenkt wurde. Weiter sollen die Neugetauften ihre Zugehörigkeit zur Gemeinde erfahren, und ihren Platz in der Gemeinde finden. Nach und nach gilt es die neuen Christen in ihrer Pfarrei zu beheimaten und die Messfeier als wichtigsten Ort der Katechese zu verankern. Die Pfarrei muss sich diesen neuen Christen annehmen, sie entdecken. Welche Charismen haben sie anzubieten? Die Neugetauften sollten über die verschiedenen Pfarrgruppen und Aktivitäten informiert und eingeladen werden. Parallel zu diesem Prozess, läuft die Vorbereitung zur Feier der Firmung, die der Erzbischof von Luxemburg den Neugetauften, sowie allen Erwachsenen die sich im Rahmen des Erwachsenenkatechumenats auf die Firmung vorbereiten [am 23. Mai 2021] spendet.
Kontakt
Frauen und Männer die an den Initiationssakramenten der katholischen Kirche interessiert sind können sich an die jeweiligen pastoralen Mitarbeiter des Wohnortes wenden, oder an den Koordinator des Erwachsenenkatechumenats der Erzdiözese Luxemburg, Patrick De Rond, Tel.: 436051-363, Email: patrick.derond@cathol.lu.